Individuelle Schicksale
Ausstellungseröffnung auf Point Alpha "Mauern – Gitter – Stacheldraht"
Fotos: Privat
22.08.2020 / RASDORF (RHÖN) -
Trotz Corona-Pandemie eröffnete am 19. August die Wanderausstellung "Mauern – Gitter – Stacheldraht" im Haus auf der Grenze. Die Point Alpha Stiftung lädt Besu-cherinnen und Besucher ab sofort herzlich dazu ein, sich über die individuellen Schicksale von Repression und Willkür in der SBZ/DDR zu informieren, denen die Plakatausstellung ein Gesicht gibt.
Nach Begrüßung der knapp 30 angemeldeten Gäste durch den Vorstand der Point Alpha Stiftung, Berthold Jost, eröffnete der ehemalige politische Häftling Alexander Bauersfeld, stellver-tretend für die Union der Opferbände kommunistischer Gewaltherrschaft e. V. (UOKG), die Ausstellung. In seiner Rede thematisierte Bauersfeld die fehlende kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Teilung und der SED-Diktatur im Rahmen der gesellschaftlichen Debatte und im Geschichtsunterricht. Speziell im Rahmen der politischen Bildung sieht er großen Handlungsbedarf.
Die Ausstellung selbst, die zeitlich im Jahr 1945 beginnt, leistet ihren Beitrag dazu. Sie soll zur Auseinandersetzung mit dem Thema anregen und dem Vergessen und Relativieren des Unrechts der SED-Diktatur entgegenwirken. Auf siebzehn Plakaten können sich Interessierte einen Überblick über die politische Verfolgung nach der Zeit des Zweiten Weltkrieges in der SBZ/DDR verschaffen. In ihrer Besatzungszone errichtete die Sowjetische Militäradministration gemeinsam mit deutschen Kommunisten eine Diktatur nach sowjetischem Vorbild, über 40 Jahre regierte die Staatspartei SED mit Alleinherrschaftsanspruch.