Bereisung Hessischer Denkmalschutzpreis 2020

Ein Gewinn für die ganze Stadt: Im Jugendstil gebaute Villa Raab

Das Team der Villa Raab um Tanja und Ralf Bohn (mittig, Eigentümer), hinten rechts: Prof. Dr. Markus Harzenetter (Juryvorsitzender, Präsident LfDH).
Foto: Christine Krienke, LfDH

20.08.2020 / ALSFELD - Die Jury des Hessischen Denkmalschutzpreises reist wieder quer durch Hessen. So auch nach Alsfeld (Vogelsbergkreis) zur Villa Raab. Prof. Dr. Markus Harzenetter sagte: "Der direkte Eindruck vor Ort und das persönliche Gespräch mit den Eigentümerinnen und Eigentümern ist für die Entscheidung der Jury von größter Wichtigkeit".



Einst präsentierte sich die 1904 erbaute Villa Raab in Alsfeld als imposantestes Wohnhaus der Stadt. Die Raabs verdienten ihr Vermögen mit der Pfeifenfabrikation und mit dem Bedeutungsverlust des Gewerbes in den 1950ern sollte auch die Glanzzeit der Villa vorerst ihr Ende finden. Die im Jugendstil errichtete Villa mit barockisierenden
Gestaltungselementen stand für Jahrzehnte still und verfiel zusehends. Zerbrochene Scheiben und marode Wände bestimmten bald das Innere, hohes Gestrüpp hinter verrosteten Zäunen den Blick von außen. Das Ehepaar Bohn erkannte jedoch das Potential der Gründerzeitvilla und fasste den Entschluss, dieses Potential wieder zum
Vorschein zu bringen.

Basierend auf umfassenden Voruntersuchungen wurden Böden und Mosaike aufgearbeitet und denkmalgerecht ergänzt. Die größtenteils von Feuchtigkeit zerstörte Tapete wurde soweit möglich gerettet, die Treppen und Türen wieder aufgearbeitet. Auch am Äußeren leisteten Architekt und Handwerker ganze Arbeit, sanierten die Dachkonstruktion, die detailreiche Außenfassade und retteten selbst die historische Wetterfahne. Heute wird die inzwischen barrierefrei erschlossene Villa als Hotel, Brasserie und Café genutzt. (pm) +++

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