Hotelier Achim Kniese spielt sich selbst
Theaterwanderung durch leeres Hotel - Rothaarige säuft in Zimmer 113 weiter
Fotos: (c) BHF/S. Sennewald
16.08.2020 / BAD HERSFELD -
Das Hotel am Kurpark bot die perfekte Kulisse für eine Theaterwanderung durch ein leeres Hotel, die einzigartig und in ihrer erschreckenden Realität bedrückend zugleich war. Das beliebte Hotel mit 94 Doppel- und Einzelzimmern und Tagungsräumen, der einzigartigen Tiroler Stube und dem ParkRestaurant für den kulinarischen Genuss ist in der jetzigen Corona-Krise tatsächlich nicht belegt. Achim Kniese, als echter Herr des Hauses, machte diese Inszenierung möglich und übernahm sogar bei einem ersten Rundgang die Rolle des Hotelmanagers Ullmann.
Lichtenhahn hat viel zu erzählen von Aberglauben und Geistern im Hotel und der stinkreichen, weiblichen verlorenen Dame, etwa 60 Jahre alt und mit roten Haaren, die sich regelmäßig an der Hotelbar mit alkoholischen Cocktails abfüllte. "Niemand hat sie im Hotel mehr gesehen. Es heißt, dass sie immer noch in ihrem Zimmer 113 sitzt und säuft", berichtet Lichtenhahn. Das wollte Moretti genau wissen, schloss das besagte Zimmer auf und erlebte wie die Zuschauer auch eine schauerliche Überraschung.
Ist das real, was Jan erlebt? Ist alles nur eine Reaktion auf die Andeutungen des Hotelmanagers oder die Geschichten des Barkeepers? Oder spielen ihm seine eigenen Erinnerungen und Alpträume einen Streich? An seine eigene Abhängigkeit vom Alkohol, die Lichtenhagen kommentiert: "Wenn du trinkst, verlierst du den Verstand". In einem "Nebel von Wut" hat Moretti die Beherrschung verloren und seine Frau geschlagen, die in seinen Sachen geschnüffelt hat. Lichtenhagen rät Moretti, inzwischen dem Wahnsinn nah: "Sie müssen sich wehren, sie müssen sie züchtigen". Zu Beginn der Führung zeigte Hotelmanager Ullmann seinem künftigen Nachtwächter die im Wandschrank versteckte Axt, mit der er sich im Notfall wehren kann. Dieser Anblick wurde den Zuschauern auf Geheiß von Lichtenhagen erspart.