"Wie will man das alles unterscheiden?"

Kuriose Regeländerung: Wer hustet, fliegt vom Platz

Rote Karten kennt man bislang für Fouls, Beleidigungen und Unsportlichkeiten. Kommt bald auch Husten dazu?
Archivfotos: Bernd Vogt

04.08.2020 / REGION - Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Wie die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) beschlossen, soll in Zukunft das absichtliche Husten mit einer Roten Karte geahndet werden. Wir haben mit dem Kreislehrwart der Schiedsrichtervereinigung Fulda Marcus Klimek über die Regel gesprochen, der aber eher an die Vernunft der Spieler appelliert.



Gehört hat Klimek von der Regeländerung im Radio, "da musste ich erstmal schmunzeln", sagt er. Eine Durchsetzung der Regel hält der Schiedsrichter allerdings für schwierig: "Wie will man das alles unterscheiden? Im Spiel kommt es immer mal vor, dass jemand husten muss oder niest." Dabei betont Klimek, dass in der Vergangenheit Anspucken immer zu einer roten Karte führte, vermutlich kam bislang noch kein Spieler auf den Gedanken, in einer hitzigen Situation mit einem Gegenspieler diesen anzuhusten.

Hier appelliert Klimek an die Vernunft der Spieler: "Wer das macht und sich aus Corona einen Spaß macht, der hat es auch nicht verdient, weiter Fußball zu spielen. Jeder sollte mit der Situation bewusst umgehen, denn wir sind alle wieder froh, auf dem Platz zu sein." Weitergeleitet wurde an die Schiedsrichtervereinigungen noch nichts. Eine Kartenflut im Fußball möchte niemand und Marcus Klimek wie auch seine Kollegen werden hoffen, die Regel, sollte sie auch den Weg in den Amateurfußball finden, niemals anwenden zu müssen. (tw) +++

Marcus Klimek (Bildmitte) appelliert an die Vernunft der Spieler.

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