Züge werden umgeleitet
Der Tag danach - Augenzeugen berichten: "Es sieht aus wie im Krieg!"
Fotos: Henrik Schmitt
04.08.2020 / HÜNFELD -
Zahlreiche Glutnester sorgen dafür, dass die Feuerwehr Hünfeld weiterhin mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt ist. Einsatzleiter und Stadtbrandinspektor Thorsten Rübsam berichtet im Interview mit O|N: "Ich kann mich an keinen Einsatz dieser Größenordnung in den vergangenen Jahren erinnern. Hier sind wirklich alle Hünfelder Wehren vor Ort." Ein wahrhaft kräftezehrender Einsatz für die Kameraden und Kameradinnen der Feuerwehr. "Aufgrund der Größe unserer Wehr, konnten wir die Kräfte, die seit elf Stunden im Einsatz waren, ablösen. Wir arbeiten quasi in Etappen", so Rübsam.
Das Gebäude der Raiffeisen, in welchem Produkte aus dem Agrar- und Baustoffhandel gelagert waren, brannte komplett aus. Der Betreiber versuche derzeit, den Geschäftsbetrieb wieder aufzunehmen. "Die Geruchsentwicklung im Stadtgebiet ist zwar noch gegeben, eine Gefahr für die Bevölkerung besteht jedoch nicht", bestätigt der Stadtbrandinspektor. Neben der Feuerwehr war auch die Bundespolizei Hünfeld vor Ort. "Diese hat uns mit zwei Wasserwerfern unterstützt. Das war sehr hilfreich!"
Bahnstrecke weiterhin gesperrt
Das Großfeuer beeinträchtigt auch die Bahnstrecke Fulda - Bad Hersfeld. Alle Oberleitungen wurden von den Mitarbeitern der Deutschen Bahn kontrolliert, trotzdem wird die Sperrung, die seit Montagabend 19:30 Uhr besteht, soll laut Deutscher Bahn noch bis in die Mittagsstunden andauern. Fernverkehrszüge werden weiter über Bebra und Kassel umgeleitet. Branduntersuchungen werden Anfang nächster Woche durchgeführt
Auch wenn die genaue Brandursache derzeit noch unklar ist, haben sich im Rahmen der bisherigen polizeilichen Ermittlungen keine Anhaltspunkte auf eine vorsätzliche Brandstiftung ergeben. Die Brandursachenermittler der Fuldaer Kriminalpolizei werden ihre Untersuchungen am Brandobjekt voraussichtlich Anfang nächster Woche durchführen. Bis dahin bleibt die Brandstelle beschlagnahmt. (Nina Bastian) +++