Mit Klappstuhl in den Kurpark

Sommersonntagnachmittagsjazzkonzerte und polnische Plakatkunst

Jazzfreunde unter sich - ein anregendes musikalisches Erlebnis im Kurpark
Fotos: Gudrun Schmidl

04.08.2020 / BAD HERSFELD - Es sind keine Festspiele in diesem Jahr 2020. Die Festspielfanfare erklingt nicht. Aber die Festspiel-Mitarbeiter haben sich mit vielen Kulturschaffenden der Stadt und der Region zusammengetan und mit dem Festspielersatzprogramm "Ein anderer Sommer – Bad Hersfeld – Stadt der Geschichten" viel mehr als ein Ersatzprogramm auf die Beine gestellt, das begeistert angenommen und hoch gelobt wird. Die vielfältigen Veranstaltungen erstrecken sich bis zum prämierten Kurpark, denn aktuell werden auch Freunde des Jazz ins Grüne gelockt. Insgesamt drei Sommersonntagnachmittagsjazzkonzerte wurden von der Initiative jazz&more organisiert, die Bühne dafür befindet sich vor der Stadthalle.

Eröffnet wurde die Konzertreihe am Sonntag, 19. Juli, von Michael Müller am Piano und Diego Jascalevitch. Weil es so gut ankam, versammelte sich auch am vergangenen Sonntag eine große Zahl Jazzliebhaber, um im Gras, auf vorhandenen Bänken und Mauervorsprüngen oder auf mitgebrachten Klappstühlen sitzend den improvisierten Tönen von Matthias Schubert am Saxophon und Jörg Fischer am Schlagzeug zu lauschen, die für ihren kraftvollen Jazz auch Open Air keine elektronische Verstärkung brauchen.

Am Finalsonntag, 16. August, geben sich zwei Grandseigneurs des Deutschen Jazz die Ehre. Wollie Kaiser und Dieter Manderscheid werden ab 16 Uhr auf der Bühne vor der Stadthalle die Premiere eines neuen Duo-Projektes feiern. Friedhelm Fett bedankte sich bei der Stadt Bad Hersfeld, dass sie die Honorare für die von der Corana-Krise finanziell gebeutelten freien Künstler zahlt.


Polnische Plakatkunst an der Wand

Kunstfreunde können sich im Kurpark ebenfalls auf ein Schmankerl freuen. Bereits am Freitag, 31. Juli, wurde unabhängig von dem Festspielersatzprogramm die Ausstellung "Traumwelt an der Wand" aus der Sammlung von der Bad Hersfelderin Maria Wieczorek in der Wandelhalle des Kurhauses eröffnet. Zu bestaunen gibt es polnische Plakatkunst, mit deren Präsentation die aus Krakau stammende Künstlerin aufgewachsen ist. Kunst, die auf der Straße präsentiert wird, an jeder Ecke und für jeden sichtbar – das war einer der Grundgedanken, aus dem sich in Polen in den 1950er und 60er Jahren das Plakat zu einer eigenen Kunstform entwickelt hat. Diese sehenswerte Ausstellung ist bis zum 20. September 2020 zu erleben. Die Wandelhalle ist täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. (gs) +++


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