"Mit eigenen Händen geschaffen" CBW-Ausbildungszentrum übergeben

In feierlichem Rahmen überreichte der scheidende Direktor Norbert Klemm (links) den Schlüssel an seinen Nachfolger Andreas Halbig. Glück wünschten die Geschäftsführer Pater Clemens Schliermann (hinten) und Martin Pfriem (rechts).

21.03.2009 / Bad Neustadt: - Es lässt sich kaum in Worten beschreiben, was die Jugendlichen des Christlichen Bildungswerkes in Bad Neustadt mit eigenen Händen geschaffen haben: Sie bauten das ehemalige Asylantenheim, zuvor Don-Bosco-Heim, im Rahmen ihrer eigenen Ausbildung zur neuen Ausbildungsstätte um. Zahlreiche Festgäste, darunter auch Landtagspräsidentin Barbara Stamm, kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, insbesondere diejenigen, die das im neuen Glanz erstrahlte Haus noch aus früheren Zeiten kannten. Höhepunkt war die Schlüsselübergabe des bisherigen Direktors Norbert Klemm an seinen Nachfolger Andreas Halbig. Klemm selbst gilt als Initiator und Motor der neuen Ausbildungsstätte. In seinen Grußworten erinnerte Helmut Will als stellvertretender Landrat an die drei Buchstaben CBW, die für christliche Bildung im Rahmen ethischer Werte stehen. „Die einstige Idee von Don Johannes Bosco erfüllt sich aufs Neue“, freute sich Will. „Das Wunder von Bad Neustadt“ nannte Pater Heiner Heim den vollendeten Umbau. Die Ursprünge des Hauses reichen bis ins Jahr 1951 zurück, als es vom Kolpingwerk ins Leben gerufen wurde. Schon zwei Jahre später zogen die Salesianer um Don Bosco ein, bis ab 1981 das Haus Asylanten als Unterkunft diente. Bei deren Auszug 2007 fanden sich allerdings „erschütternde Zustände“ vor. Direktor Norbert Klemm ergänzte die weiteren Geschicke des lange Zeit leer stehenden Hauses, das keiner hatte haben wollen und dem sogar der Abriss drohte. Es war seine eigene zündende Idee, die Werkstätten des CBW darin zu vereinen. Aus Kostengründen mussten diejenigen mit anpacken, die hier ihre Lehre absolvieren. Bis zur buchstäblich letzten Minute sei gearbeitet worden, letztlich aber konnte der Termin eingehalten werden. „Wir alle haben viel gelernt dabei. Die Jugendlichen haben wirklich alles gegeben, auch im sozialen Bereich. Dank der Einrichtung als besondere Sicherheitsbaustelle ist auch alles gut verlaufen.“ Ausgebildet wird in elf Berufen: Floristen, hauswirtschaftliche Helfer, Fachlageristen, Verputzer, Köche, Hochbaufacharbeiter, Industriemechaniker, Landschaftsgärtner, Raumausstatter, Schreiner und Elektroniker. Schüler selbst stellten ihren Alltag auf humoristische Art vor. Die Bezeichnung „Wunder von Bad Neustadt“ tue besonders gut, freute sich Anne Zeisner als stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt, das Ausbildungszentrum des CBW und die Caritas-Don-Bosco-GmbH Würzburg lobend.Wolfhard Preuß, ehemaliger Schüler und später langjährig in der Heimerziehung tätig, erinnerte sich dankbar wie eindrucksvoll an die Anfänge. Thomas Stelzer, Leiter der Schweinfurter Arbeitsagentur, beleuchtete die momentane Situation auf dem Ausbildungs- und Stellenmarkt, wobei er die Bemühungen des CBW mit Nachdruck würdigte. Zur ökumenischen Segnung des Hauses war Domkapitular Dietrich Seidel aus Würzburg angereist, ihm zur Seite standen Dekan Dr. Gerhard Hausmann und Pater Grünner vom Salesianerorden Don Bosco. Schulungsleiter Anton Lefort beschrieb die Geschichte des CBW, die 1977 im Haus Kreuzberg im Rhön-Klinikum begann und als deren Mitbegründer Eugen Münch gilt. Die Entwicklung setzte sich rasant fort: Außenstellen wurden eingerechnet, die spätere Beruffachschule ESB ins Leben gerufen, eine Eingliederungsstätte für ausländische Akademiker geschaffen. 1993 zog das CBW nach Bad Neustadt in gleich drei Standorte um. 1998 wurde die Berufsausbildung für benachteiligte Jugendliche übernommen, die 2003 in die Hände der Don-Bosco-GmbH übergeben wurde und die dann auch das ehemalige Heim in der Kolpingstraße wieder aufbaute. Noch vor der offiziellen Schlüsselübergabe durchschnitt der scheidende Direktor Norbert Klemm das rote Band an der Verbindungsbrücke zwischen Aula und Ausbildungsstätten, um das Haus seiner offiziellen Bestimmung zu übergeben. Als äußerer Ausdruck seiner Verdienste trägt diese künftig den Namen Norbert-Klemm-Brücke. Auch die beiden Geschäftsführer des CBW, Pater Clemens Schliermann und Martin Pfriem, äußerten sich voll des Lobes über den Einsatz Klemms, bevor sie seinen Nachfolger Andreas Halbig offiziell ins Amt einführten. Immer unter dem überlieferten Motto Don Boscos: „Fröhlich sein und Gutes tun.“ +++

Die Verbindungsbrücke zwischen Aula und Kantine trägt künftig den Namen des scheidenden Direktors Norbert Klemm

Phänomenal gelungen ist der Umbau des Don Bosco Bildungszentrums, der weitgehend dem Engagement der eigenen Schüler zu verdanken ist
Fotos: Gerlinde Partl

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