Fazit der ersten Testspiele

Gesperrte Sportheime, Umziehen im Nachbardorf und viel Sand im Getriebe

Mit Abstand und Maske - so erlebten die Ersatzspieler die ersten Spiele
Foto: Hans-Hubertus Braune

03.08.2020 / REGION - Die lange Leidenszeit für Spieler, Trainer und Fußballfans ging am Wochenende zu Ende. Rund fünf Monate nach den letzten Partien rollte endlich wieder der Ball. Wie war es nach so langer Zeit wieder spielen zu dürfen und vor allem wie gut klappte die Umsetzung des Hygienekonzepts? ON|Sport hat sich bei Spielern und Funktionären umgehört.



Die größte Frage im Vorfeld der ersten Spiele war wohl die nach der Umsetzung des Hygienekonzepts. Der Hessische Fußball-Verband hatte den Vereinen hohe Hürden gestellt und unmissverständlich klargemacht, dass ohne Konzept kein Ball rollen würde. Von daher sahen die Vereine die ersten Testspiele als guten Testlauf, um die Umsetzung der Hygienevorschriften auf Herz und Nieren zu prüfen.

Funktionäre zufrieden mit Testlauf 

"Wir sind sehr zufrieden. Das Konzept wurde bei uns hervorragend umgesetzt", sagte Paul Weichlein, Vorstandssprecher vom FSV Thalau, die ihr Spiel am Samstag mit 5:2 gegen die U19 des TSV Großbardorf gewannen. Im Vorfeld der Partie wurden die Verkaufsstände mit Plexiglasscheiben ausgestattet, jeder zweite Sitz auf der Tribüne abgesperrt, damit der Mindestabstand von 1,5 Metern gehalten werden konnte.

Auf ähnliche Maßnahmen griff auch die SG Ehrenberg zurück. Dort blieb das Sportheim geschlossen, die Heimmannschaft zog sich sogar im Nachbarort um, damit die Gäste aus Nüsttal mehr Platz im Kabinentrakt hatten. Dies soll auch erst mal so beibehalten werden. "Alles in allem bin ich sehr positiv überrascht. Es war ein sehr guter und wichtiger Testlauf", sagte Udo Wischniewski aus dem Vorstandsteam der Ehrenberger.

Zuschauerbegrenzung als Problem 

Sorgen macht lediglich die Begrenzung der Personenanzahl auf 250. In Ehrenberg bildeten sich schon bei 150 Zuschauern an der ein oder anderen Stelle längere Schlangen. Wie sie in Zukunft den Einlass kontrollieren werden, steht noch in den Sternen. "Derzeit gehen wir davon aus, dass wir nach dem Motto "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" verfahren werden, deshalb gibt es auch die Überlegung, keine Dauerkarten in diesem Jahr zu verkaufen", so Wischniewski.

Vor einem ähnlichen Dilemma steht man auch in Thalau. Dort gastiert am Dienstag Regionalligist FSV Frankfurt zum Testspiel. Schon da könnte die Zuschauernachfrage die Kapazitäten überschreiten. "Der FSV hat schon angefragt, wo er Karten reservieren könnte. Hier müssen wir uns noch was einfallen lassen, wie wir das steuern", sagt Weichlein.

Alles in allem waren aber beide mit dem Testlauf sehr zufrieden. Ähnlich dürfte es auch den Spielern gehen, auch wenn an der ein oder anderen Stelle noch massig Sand im Getriebe steckte. "Es hat sich angefühlt, als wären 22 Mann nach einem Kreuzbandriss gleichzeitig auf den Platz zurückgekehrt", sagt Paul Hohmann von FT Fulda lachend. Er gewann das erste Spiel nach der Pause mit seiner Mannschaft 5:0 gegen die Spvgg. Bimbach. "Es war definitiv cool, wieder auf dem Platz zu stehen und mit fortlaufender Spieldauer kehrte auch das alte Gefühl Stück für Stück zurück".

Knapp fünf Wochen bleiben noch für den letzten Schliff. Sowohl im sportlichen Bereich als auch im Umgang mit den Hygienevorschriften. (fh) +++

Paul Hohmann, hier noch im Trikot des TSV Lehnerz
Archivfoto: Jonas Wenzel (yowe)

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