Drücken Sie sich ruhig die Nasen platt!

Schaufenster-Ausstellung des Fotografen Walter Rammler in der Bahnhofstraße

Foto-Künstler Walter M. Rammler mit seinen Werken
Foto: Carina Jirsch

01.08.2020 / FULDA - Nichts ist so trostlos wie ein leeres Schaufenster. Das dachte sich auch der Fuldaer Foto-Designer Walter M. Rammler, der derzeit etwa 80 seiner Bilder hinter den riesigen Glasscheiben des ehemaligen RhönEnergie-Gebäudes in der Bahnhofstraße 2 ausstellt, das seit Oktober 2019 leer steht. Am frühen Freitagabend gab es Corona-bedingt eine improvisierte Vernissage, und schon da drückte sich so mancher Passant die Nase an den Fenstern platt. Keine Frage: Die Ausstellung ist eine Bereicherung für die untere Bahnhofstraße.



Zu sehen sind … tja, was eigentlich? "Eigentlich habe ich kein festes Thema", sagt Walter M. Rammler im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. "Das sind Landschaften und Porträts, Stillleben und Aktbilder, Reise- und Werbefotografien, Zeitgeschichtliches und Journalistisches." Nur 80 Bilder aus vier Jahrzehnten? "Wenn man in einem Jahr nur ein gutes Foto schießt, ist das doch toll", sagt der Foto-Künstler, was viel über sein Selbstverständnis aussagt.

Sein Vorgehen bei der Arbeit sei vom Bauchgefühl geleitet. "Ich sage mir nicht: Heute mache ich ein Foto. Das Bild begegnet mir einfach." Fast immer habe er eine professionelle Kamera dabei. "Ich habe auch schon mal Handy-Bilder gemacht. Okay, das sind auch Bilder. Aber die gehen gegen meinen Fotografen-Ethos."

Die meisten der gezeigten Fotografien sind übrigens käuflich zu erwerben. Bis auf einige Porträts des bayerischen Liedermachers Konstantin Wecker, die würde der 64-jährige Rammler höchstens gegen eine großzügige Spende abgeben.

Das Ende der Ausstellung ist nicht abzusehen. Aber weil Walter Rammler unmöglich rund um die Uhr vor Ort sein kann, haben Interessenten die Möglichkeit, ihn per E-Mail zu kontaktieren. Er steht dann gerne nach terminlicher Vereinbarung für einen Austausch in der Bahnhofstraße zur Verfügung: foto@rammler.com. (mw) +++

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