"Sehen es als Pflicht an"

Fridays for Future geht auf die Straßen: "Für Klima und Gerechtigkeit"

Am späten Freitagnachmittag machten sich die Demonstranten von der Gellingstraße auf dem Weg zum Uniplatz in Fulda.
Fotos: Carina Jirsch

01.08.2020 / FULDA - "Wir wollen mit euch gemeinsam auf die Straßen gehen und gemeinsam für Klima und Gerechtigkeit einstehen. Außerdem möchten wir zeigen wie bunt, vielfältig und weltoffen Fulda aussehen kann", ruft die Ortsgruppe von Fridays for Future zur Demo auf. Am späten Freitagnachmittag machten sich die Demonstranten von der Gellingstraße auf dem Weg zum Uniplatz in Fulda.



"Wir haben uns dieses Mal bewusst für den Titel "Klima und Gerechtigkeit" unserer Demo entschieden, um bestehende soziale und globale Ungleichheiten stärker zu adressieren", erzählt Karolin Sinning im Namen der Fridays for Future Ortsgruppe Fulda. Denn der Mord an George Floyd habe der ganzen Welt noch einmal vor Augen geführt, wie tief Rassismus noch immer in unseren gesellschaftlichen Strukturen und Institutionen verwurzelt sei. "Als Fridays for Future Ortsgruppe und somit Teil der weltweiten Klimagerechtigkeitsbewegung ist es unsere Pflicht uns mit Rassismus und Machtverhältnissen auseinander zu setzen und die globalen Ungleichheiten, die diese Klima-Ungerechtigkeit verursachen und weiter befeuern, stärker in den Blick zu nehmen", so Sinning. Die Teilnehmer sehen die Demonstration als ersten Schritt dafür, dass Stimmen der BIPoC (Black, Indigenous and
People of Colour) in Zukunft mehr Gehör finden sollen. 

Außerdem wollen sie auch in Corona-Zeiten ein Zeichen setzen, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen: "Denn die Krise ist jetzt schon bittere Realität für viele Menschen im globalen Süden, deren Lebensgrundlage aufgrund extremen Wetterereignissen zerstört wird und sie gezwungen sind, zu flüchten. Das verschärft den Unterschied zwischen Arm und Reich", finden die Demonstranten. Außerdem weisen sie darauf hin: "Menschen und Länder, die bisher am wenigsten die Umwelt verschmutzten, können sich am schlechtesten vor den Folgen der Klimakrise schützen, da sie weniger Ressourcen zur Verfügung haben. Die reichen Industrienationen im globalen Norden hingegen, also wir, besitzen eine historisch gewachsene Schuld an der menschgemachten Klimaerwärmung aufgrund unserer imperialen Lebensweise. Wir alle tragen daher die Verantwortung die Klimakrise zu bekämpfen, den Schwächsten in dieser Gesellschaft zu helfen und Menschen, denen Ungerechtigkeit widerfährt zuzuhören."



Deshalb sehen sie es als Pflicht an, dass sich Deutschland stärker "antirassistisch und antifaschistisch" zu positionieren. "Wir möchten Solidarität und Einheit mit den Forderungen der Seebrücke und der Black Lives Matter Bewegung zeigen."

Gegen 18 Uhr traf der Demozug auf dem Uniplatz ein. Dort gab es Redebeiträge zu hören, unter anderem von Vertretern der Black Lives Matter Bewegung in Fulda. 


Unsere Fotografin Carina Jirsch hat die Demo in Bildern eingefangen. (ld) +++

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