Kommentar von Stefanie Harth

Das Aus für das Lullusfest ist folgerichtig – Aber: Mein Herz blutet!

Corona ist schuld: Das 1.168. Bad Hersfelder Lullusfest muss ins Wasser fallen.
Archivfoto: O|N / Carina Jirsch

29.07.2020 / BAD HERSFELD - Mein Herz schreit ja, aber die Vernunft sagt nein: So muss es wohl auch den Organisatoren des Lullusfestes gegangen sein. Wie auch die Bad Hersfelder Festspiele, muss Deutschlands ältestes Volksfest ins Wasser fallen. Corona ist schuld. Es ist eine Absage, die unendlich weh tut. Mein Herz blutet…



Sicherlich: Die Entscheidung, erst einmal auf Zeit zu spielen und letztendlich die Reißleine zu ziehen, ist richtig. Die für Volksfeste maßgebliche Corona-Kontakt- und Betriebsbeschränkungsverordnung, die jüngst von der hessischen Landesregierung verlängert worden ist, lässt kaum Spielraum.

Mir persönlich hätte ein Volksfest, auf dem ich nicht ausgelassen feiern kann, meine innig geliebte fünfte Jahreszeit gewaltig verhagelt. Was wäre noch von der "Lolls-Freiheit" geblieben? Tickets hätten übers Internet geordert werden müssen, der Festplatz wäre eingezäunt gewesen und der Zugang für Lollsschwestern und Lollsbrüder wäre streng limitiert gewesen, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Das ist nicht mein Lullusfest.

Und über allem hätte ständig die Furcht geschwebt: Setze ich mich wirklich einem solchen Wagnis aus? Nehme ich gar eine Infektion mit dem Corona-Virus in Kauf? Das Risiko ist mir zu groß.

Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt unseren Freunden von der Reise, die alljährlich auf dem Bad Hersfelder Marktplatz eine farbenfrohe Welt entstehen lassen, deren Anziehungskraft die Besucher sich nicht entziehen können. Die Corona-Krise trifft die Schausteller mit besonderer Härte. Die Existenznot innerhalb der Branche wird immer größer. Haltet durch! Die Lullusstadt ist in Gedanken bei Euch… (Stefanie Harth) +++

O|N-Redakteurin Stefanie Harth.
Foto: O|N

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