Wenige Touristen, leere Städte
So sieht Sommerurlaub in Coronazeiten auf Kreta aus - ein Erfahrungsbericht
Fotos: Moritz Pappert
28.07.2020 / KRETA -
Im letzten Jahr haben knapp 34 Millionen Urlauber Griechenland besucht. Die meisten davon kamen aus Deutschland. Diese Zahlen werden in diesem Jahr wohl lange nicht erreicht werden. Die griechischen Hoteliers rechnen gerade einmal mit 20 Prozent der Urlauberzahlen. Auch die Insel Kreta hat das Coronavirus schwer getroffen - der Tourismus ist die größte Einnahmequelle der Kreter. Dabei hatte die Insel gerade einmal 30 Corona-Fälle. Ein Erfahrungsbericht aus Kreta in der wohl schwierigsten Zeit der Tourismusbranche.
Beschwerliche Anreise, Kontrollen am Flughafen
Nach der Landung am Flughafen Heraklion hieß es dann wieder: Schlange stehen. Alle QR-Codes wurden geprüft, manche Passagiere mussten sich einem Corona-Test direkt am Flughafen unterziehen. Angeblich nach dem Zufallsprinzip, laut verschiedenen Medienberichten werden jedoch nur Reisende getestet, die sich zuvor in einem Risikogebiet aufhielten. Dafür sitzen mehrere Mitarbeiter in Schutzkleidung im Einreisebereich und nehmen Abstriche. Bis das Ergebnis da ist, müsse man einen Tag im Hotel in Quarantäne bleiben. Bei einem positiven Test muss man 14 Tage in beaufsichtigte Quarantäne in extra dafür bestimmte Hotels.
Kaum Touristen unterwegs: Städte wie leer gefegt
Im Hotel fühlte man sich dann aber wirklich sehr sicher. Das Hygienekonzept unserer Hotelkette war großartig. Unsere Temperatur wurde bei Ankunft gemessen, kein Gedränge am Buffet, ständige Desinfektion der Tische und Stühle und Abstandsmarkierungen am Boden. Das Essen wurde von den Mitarbeitern ausgegeben, somit bestand hier kein Infektionsrisiko. Außerdem hat die Kette eine App eingeführt, auf der man sich im Voraus einchecken konnte und Informationen rund um die Sicherheitsmaßnahmen bekam. Gerade in den ersten Tagen waren wir fast alleine im Hotel. In den darauffolgenden Tagen wurde es dann immer voller. Doch auch hier funktionierte das Konzept. Eine Ansteckung war fast unmöglich.Die Städte Hersonissos und Agios Nikolaos, die in der Nähe unseres Hotels sind, waren wie leer gefegt. Kaum Touristen, leere Tavernen und fast nur Einheimische. Ein fast schon trauriges Bild, in den sonst so vollen Altstädten. Doch gerade in diesen Zeiten spürte man die Herzlichkeit der Kreter. Besonders in den kleinen Souvenirläden freute man sich, dass endlich wieder Touristen kommen. Auch wenn für die Kreter diese harte Zeit, die für viele Existenzängste bedeutet, noch nicht vorbei ist, kehrt so langsam wieder Normalität ein.
Urlaub auf Kreta: Das Fazit
Der Urlaub auf der Insel Kreta ist zwar mit kleinen Einschränkungen verbunden, aber es lohnt sich. Bereits bei der Rückreise merkten wir, dass die Griechen die Situation am Flughafen mittlerweile unter Kontrolle hatten, alles ging schneller, einfacher und vor allem sicherer. Es ist eben für alle eine Ausnahmesituation. Der Urlaub selbst war, dadurch dass überall viel weniger los war als sonst, vielleicht sogar ein bisschen angenehmer als sonst. Man hat viel Ruhe, viel Platz und Liegen muss man sich auch keine reservieren. (Moritz Pappert) +++