Ein Besuch bei den Aktivisten im Dannenröder Forst: "Wir gehen nicht weg!"
Etwa 30 Aktivisten leben derzeit im Dannenröder Forst. In Baumhäusern haben sie dort ihr zuhause gefunden.
Fotos: Luisa Diegel
23.07.2020 / HOMBERG (OHM) -Es ist ein Thema, welches mittlerweile seit Jahrzehnten die Meinungen der Bürger in Mittel- und Osthessen spaltet: die Autobahntrasse A49, die in Zukunft Gießen und Kassel miteinander verbinden soll. Seit September letzten Jahres haben Umweltaktivisten mehrere Baumhäuser im Dannenröder Wald bei Homberg (Ohm) im Vogelsbergkreis besetzt, um den Bau und die Rodung des 100-Hektar großen Waldstückes zu verhindern.
Ein Teil der Autobahn ist bereits gebaut und fertiggestellt, der Abschnitt zwischen Schwalmstadt und Stadtallendorf Nord und dann weiter bis zum Ohmtaldreieck sollte eigentlich schon im Bau sein. Doch mit der Besetzung des Dannenröders Forstes im Herbst vergangenen Jahres konnten die Aktivisten den Trassenbau bislang stoppen. Eigentlich wurde den Demonstranten mit der Abweisung der Klage vor dem Verwaltungsgericht auch der letzte Hoffnungsschimmer genommen, dass der Bau der Autobahn gestoppt wird. Doch die Aktivisten geben dennoch nicht auf: "Wir bleiben!", erzählt uns Kim, die im "Danni" ihr zu Hause gefunden hat.
Derzeit lebt sie dort mit etwa 30 anderen Aktivisten - doch es werden immer mehr. Kim schätzt, dass zum Herbst hunderte Menschen den Wald besetzen, "vielleicht geht es auch in den vierstelligen Bereich". Ob die Proteste Früchte tragen werden, wird die Zukunft zeigen. Fest steht, die Demonstranten wollen weiter für den Erhalt des Waldes kämpfen. Denn die Ausbaugegner sind sich sicher: Zu Zeiten des Klimawandels dürfen keine neuen Straßen mehr gebaut werden. Sie wollen sich dafür einsetzen, dass der Verkehr mehr auf die Schiene kommt, um die Umwelt vor weiteren Eingriffen in die Natur zu schützen.
Ein Team von OSTHESSEN|NEWS hat die Aktivisten im Dannenröder Wald besucht. Wie leben sie seit September, wie sieht es in den Baumlagern aus? Das sehen Sie im Video. (ld) +++