Mehrere Angriffe auf Nutztiere

Genanalyse bestätigt: Stölzinger Wölfin hat zwei Kälber gerissen

Die Genanalyse hat es bestätigt: Zwei Kälber wurden von der Stölzinger Wölfin gerissen
Symbolbild: Pixabay

20.07.2020 / KREIS HERSFELD-ROTENBURG - Seit Monaten hält eine sesshafte Wölfin Landwirte und Nutzviehhalter im Bereich Hersfeld-Rotenburg auf Trab. Dem Tier mit dem Laborkürzel 1409f konnte nun erneut ein Riss im benachbarten Werra-Meißner- Kreis zugeordnet werden.



Zwei Kälber, die am 5. Mai 2020 tot auf einer Koppel bei Sontra-Hübenthal gefunden wurden, wurden von der Wölfin gerissen. Dies hat das wildtiergenetische Labor des Senckenberg-Instituts nach Analyse der Genproben nun dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mitgeteilt, das für das Wolfsmonitoring in Hessen zuständig ist.

Die Wölfin mit dem Laborkürzel 1409f gilt seit April dieses Jahres in Nordhessen als sesshaft. Da ihr Territorium im Umkreis des Stölzinger Gebirges liegt, wird sie auch "Stölzinger Wölfin" genannt. Sie war im Jahr 2020 für nun insgesamt vier Übergriffe auf Nutztiere – bisher auf Schafe und Ziegen – verantwortlich, zuletzt wurde sie am 25. April 2020 bei einer Schafhaltung bei Hopfelde und am selben Tag auf dem Truppenübungsplatz bei Hessisch-Lichtenau ebenfalls an getöteten Schafen nachgewiesen. Bereits im Oktober 2019 war sie an gerissenen Tieren bei vier Schafhaltungen genetisch registriert worden.

Weitere Nachweise im Landkreis Hersfeld-Rotenburg sowie den benachbarten Kreisen konnten anhand DNA-Spuren an gerissenen Wildtieren und in Losung gefunden werden.

Erst im Juni wurde eine Wölfin auf der Kreisstraße 7 zwischen Kaufungen und Helsa bei einem Verkehrsunfall getötet. Eine Analyse der Genproben hatte ergeben, dass das Tier bis dahin nicht in Hessen in Erscheinung getreten war. Die junge Wölfin stammte aus der mitteleuropäischen Flachlandpopulation. Der Straßenverkehr wird Wölfen immer wieder zum Verhängnis: In Hessen waren seit 2011 neun Wölfe an hessischen Straßen in Unfälle verwickelt, acht wurden dabei getötet. Drei davon kamen an Straßen in Ballungsräumen ums Leben. (mr) +++

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