WhatsApp-Impulse sind wie ein Virus!
Es geht weiter mit "Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda" - eine Erfolgsstory
Nach 122 Ausgaben nur noch mittwochs und samstags: die WhatsApp-Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß.
Fotos: Christian P. Stadtfeld
22.07.2020 / FULDA -
"Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda ..." Mit diesen sieben Worten sind viele Menschen in der Region Osthessen in den letzten 122 Tagen morgens aufgestanden und in den Tag gestartet. Über den Nachrichtendienst WhatsApp hat der Geistliche tagtäglich seine Impulse gesendet, meistens schon vor 7 Uhr in der Früh. Mittlerweile sind über 1.500 Empfänger in seiner Liste, berichtet Stefan Buß (58) von der katholischen Innenstadtpfarrei in Fulda und macht deutlich: "Social Media gehört heute einfach zu moderner Kirche dazu. Die Kommunikation über digitale Medien ist unverzichtbar geworden und wir dürfen uns nicht verschließen." Seine virtuellen Fans und der Erfolg geben ihm damit recht.
Die Corona-Pandemie hat den Alltag der Menschen Mitte März in allen Lebensbereichen von heute auf morgen verändert, auch die Kirche musste umdenken. "Niemals hätte aber jemand gedacht, dass unsere Gottesdienste ab dem 15. März 2020 auf behördliche Anweisung hin nicht mehr stattfinden durften." Es brauchte schnell Alternativen, und zwar auf allen Wegen der digitalen Welt. Für Stefan Buß war die Umstellung kein Problem. Er hat am besagten Sonntag, dem ersten im Shutdown, eigentlich wie immer Gottesdienst gefeiert, nur eben ohne Besucher in der Kirche. "Wir haben die Messe per Live-Stream ins Netz und auf den YouTube-Channel übertragen. Das ist seit drei Jahren gängige Praxis." Die Fuldaer Innenstadtpfarrei dürfte damit eine der ersten bundesweit gewesen sein, die so schnell Alternativ-Gottesdienste für Zuhause angeboten hat.
WhatsApp-Impulse von Stadtpfarrer Buß sind Erfolgsstory
Diese Art der Erreichbarkeit war für Stefan Buß aber eigentlich schon selbstverständlich und so entwickelte er neue Ideen, wie er die Menschen erreichen kann. Was mit Aufnahmen für das Impuls-Telefon des Bistums in der Coronazeit begann, wurde für ihn zur Erfolgsstory. "Ich habe die aufgenommenen Impulse, es waren fünf Stück, einfach mal an ein paar Bekannte geschickt - und am sechsten Tag kamen dann die ersten Nachfragen: Wo bleibt denn dein Impuls?"
Stadtpfarrer Buß hat also weitergemacht und der Empfängerkreis ist viral gewachsen. Seit über 20 Jahren ist der 58-Jährige nebenbei in der Rundfunkarbeit tätig, produziert auch Beiträge für den Hessischen Rundfunk (hr) oder den Radiosender FFH. Er geht voran, ist populär und kommt mit seiner offenen Art bei den Menschen an. Seine Fangemeinde, die weit über Osthessen hinaus - sogar bis nach Indien zu einer Ordensschwester - reicht, will den Service nun nicht mehr missen. Buß weiß auch, dass die Dateien weitergeleitet werden. "Wie viele die Sprach-Memo tatsächlich anhören, kann ich nicht sagen." Aber als er nur lose aussprach, die WhatsApp-Impulse einzustellen, gab es lautstarke Proteste. "Mit den Impulsen möchte ich die Menschen leiten und sie ansprechen, ihnen Mut machen in der Krise - und offensichtlich kommt das gut an", sagt er bescheiden.
Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS kündigt Stadtpfarrer Buß die Fortsetzung seiner Serie an, allerdings nicht mehr täglich, sondern immer mittwochs und samstags. "Nur bei besonderen Ereignissen oder in der Adventszeit melde ich mich wieder jeden Morgen mit den Worten 'Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Fulda'... denn irgendwie ist es doch schon ein geflügeltes Wort geworden." (Christian P. Stadtfeld) +++
Buß ist populär und geht voran. Das schätzen die Gläubigen an ihm.
Schöne Geste: Eine Familie aus Neuhof bedankt sich bei Stadtpfarrer Stefan Buß für seine Impulse mit einer Marzipan-Figur.
Foto: privat