Erschwerte Bedingungen in Hessen

HFV argumentiert für eine Auflösung des Flickenteppichs

Muss Hessen bis zum 17. August warten, bis wieder Testspiele möglich sind?
Archivfoto: Jonas Wenzel (Yowe)

16.07.2020 / REGION - Der Hessische Fußball-Verband (HFV) hält an dem Plan fest, die neue Saison am 5. und 6. September starten zu lassen. Viele Vereine beginnen in der kommenden Woche mit der Vorbereitung, doch Testspiele in Hessen könnten erst ab dem 17. August wieder möglich werden. Es ist erkennbar: Fußball-Deutschland ist ein Flickenteppich.



Blickt man beispielsweise nach Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen, darf dort mit der ganzen Mannschaft trainiert werden, auch Testspiele sind wieder möglich. So reisen beispielsweise einige Spieler des Verbandsligisten SC Willingen am Mittwoch ins nordrhein-westfälische Wiemeringhausen, um dort als U23-Auswahl gegen die U19 von Borussia Mönchengladbach zu spielen. 

Im verbandsinternen Interview gab Präsident Stefan Reuß zu verstehen, dass man in Deutschland eine einheitliche Regelung brauche. "Gerade in den angrenzenden Fußballkreisen wird davon auch rege Gebrauch gemacht. Hessische Mannschaften spielen also längst wieder, aber eben außerhalb Hessens. Das ist für uns als Verband kaum mehr erklärbar", wird Reuß zitiert.

Haben HFV-Argumente Erfolg?

Aktuell ist der HFV dabei, die Politik von ihren Argumenten zu überzeugen, schon früher wieder Testspiele und normale Trainingsbedingungen zu ermöglichen, "aber eine Prognose ist da sehr schwierig", sagt Vizepräsident Torsten Becker auf Nachfrage von ON|Sport. Sollte in diesen vier Wochen nichts mehr passieren, droht den Vereinen nach der langen Corona-Pause eine Vorbereitung mit vielen Hürden.

Denn sollte die Politik nicht einlenken, hätten die Teams lediglich drei Wochen für einen normalen Trainings- und Testspielbetrieb. "Wenn es vorher Lockerungen gibt, würde es das deutlich einfacher machen. Wenn wir aber vier Wochen ohne Spiele eine Vorbereitung machen müssen, müssen wir uns was einfallen lassen, damit es nicht zu eintönig wird", sagt Heiko Rützel, Trainer des FC Eichenzell.

Auch die gesamte Organisation gestalte sich schwierig, da die geltenden Beschränkungen beachtet werden müssen und ab August auch die zweite Mannschaft der Britannen ins Training einsteigt. Ein Umstand, der bei vielen Vereinen aufgrund der Zehn-Mann-Regel zu Platzproblemen führen könnte. "Trotzdem freuen wir uns, dass es wieder losgeht", sagt Rützel. Sicher ist aber auch: Über vorzeitige Lockerungen im Sport würden sich die Vereine ebenfalls freuen. (tw) +++

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