Hortensien in voller Blütenpracht

Bienenkäfer, Fingerhut, Schmetterlinge und bunte Blütenvielfalt in Waldhessen

Der Gemeine Bienenkäfer auf den Blüten.
Fotos: Gerhard Manns

15.07.2020 / BAD HERSFELD - Was krabbelt denn da für ein schwarz-orangeroter gestreifter Käfer auf den gelben Blüten der Hortensie? Die Lösung: Es ist der "Gemeine Bienenkäfer" (Trichodes apiarius), von der Familie der Buntkäfer (Cleridae). Alternativ wird er auch als Immenkäfer, Immenwolf oder Bienenwolf bezeichnet. Auf den großen gelblich weißen Blüten der Hortensie, sticht er dem Betrachter wegen seiner auffälligen schwarz-orangeroten Musterung sofort ins Auge.


Merkmale

Die Käfer erreichen eine Länge von acht bis 15 Millimeter. Die Flügeldecken sind abwechselnd orangerot und blauschwarz gebändert und das Flügeldeckenende ist dunkel. Kopf, Halsschild und Beine sind blau oder grün und glänzen metallisch. Die Vorder- und Mittelfüße sind gelblich gefärbt, die Hinterfüße dagegen braun. Der Kopf und der Halsschild sind mit braunen Härchen versehen.

Vorkommen

Von den vier in Mitteleuropa vorkommenden Arten der Gattung ist der "Gemeine Bienenkäfer" die am häufigsten vorkommende Art. In manchen Gebieten ist er aber selten geworden, so z. B. in Norddeutschland und in Ostdeutschland. Außerhalb von Europa findet man diesen farbenprächtigen Käfer in Nordafrika, im Kaukasus und in Kleinasien.

Lebensweise

Die Larven leben räuberisch in den Nestern verschiedener Solitärbienen und in den Bienenstöcken der Europäischen Honigbiene. Deshalb dürfte er bei Imkern, trotz seiner Farbenpracht, weniger gern gesehen sein. Der ausgewachsene Käfer hält sich im Mai und Juni auf Pflanzen aus der Familie der Doldenblütler auf und jagt hier andere Blütenbesucher. Er frisst aber auch Blütenstaub. Er bevorzugt warme und sonnige Orte, wie zum Beispiel Waldränder, Trockenwiesen und Gärten. In den Wäldern steht zurzeit der Fingerhut in voller Blüte, aber Vorsicht, die Pflanze ist giftig.

Auf den Blüten der Disteln am Wegesrand tummeln sich viele Schmetterlingsarten, wie das Pfauenauge oder der Kaisermantel, um nur einige zu nennen.

Aber bei aller Schönheit in Gottes freier Natur gibt es auch eine negative Seite, denn überall in den Wäldern kann man jetzt große Holzstapel an den Rändern der Waldwege sehen, die von den Harvester Holzerntemaschinen aufgesetzt wurden. Das sind die Folgen des trockenen Sommers 2019. Hier haben Sturm, Trockenheit und Borkenkäfer dafür gesorgt, dass es viele abgeholzte Flächen in den Wäldern zu beklagen gibt. Kein schöner Anblick für den Naturfreund und Wanderer. (Gerhard Manns) +++

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