Nach nur knapp 40 Jahren
"Veränderungsprozesse" für Abriss der St. Wigbert-Kirche verantwortlich
Fotos: Wigbert Mattausch
15.07.2020 / BAD HERSFELD -
Nach nicht einmal 40 Jahren wurde die Bad Hersfelder St. Wigbert Kirche wieder dem Erdboden gleich gemacht. Das Bistum Fulda erklärte auf OSTHESSEN|NEWS-Anfrage die Beweggründe für die Entwidmung und den Abriss der Kirche. Das Gelände am Bad Hersfelder Johannesberg wird in Zukunft für eine Pflegeeinrichtung genutzt.
"Die Gremien der Pfarrei St. Lullus Bad Hersfeld haben die Entscheidung für Aufgabe und Verkauf der Kirche St. Wigbert in Bad Hersfeld getroffen. Vor dem Hintergrund der laufenden und tief greifenden Veränderungsprozesse in Kirche und Gesellschaft. Im Rahmen dieser Prozesse haben sich die Gremien der Pfarrei entschieden, für die Erfüllung des seelsorglichen Auftrages in Zukunft auf die St. Wigbert Kirche zu verzichten, um ihre Kräfte für eine stärkere Wirksamkeit zu konzentrieren", erklärte das Fuldaer Bistum.
Abwägungsprozess oft schmerzhaft
"Bei der Aufgabe von Kirchengebäuden ist der dazu notwendige Abwägungsprozess besonders anspruchsvoll, sensibel und oft schmerzhaft. Dabei stehen die Planungen der zukünftigen pastoralen Arbeit einer Pfarrei im Vordergrund, es sind aber auch die wirtschaftlichen Alternativen sowie die baulichen und historischen Qualitäten des Gebäudes miteinzubeziehen", bilanziert die Diözese auf O|N-Anfrage.
Bis Mitte der 1960er Jahre gab es auf dem Johannesberg keinerlei Bebauung außer einem Militärflugplatz und dem Ausflugslokal. Danach wurde dieses Gebiet eines der größten Neubaugebiete in der Stadt Bad Hersfeld. Es dauerte nicht lange, bis der Wunsch nach kirchlichen Einrichtungen nach und nach realisiert wurde. So wurde im Jahr 1977 der Grundstein für das evangelische Gemeindezentrum gelegt, nachdem man sich über ein paar Jahre mit einem Provisorium geholfen hatte. Am 20. Dezember 1981 (4. Advent) wurde dann die katholische Kirche St. Wigbert offiziell eingeweiht.