Kommentar von Julius Böhm

Zur Maskenpflicht: Vernunft braucht kein Gebot!

"Vernunft hat uns bisher durch die Krise geführt. Vernunft braucht kein Gebot", so O|N-Kolumnist Julius Böhm.
Symbolbild: O|N / Marius Auth

08.07.2020 / REGION - Es muss jemand gewesen sein, der an das Gute im Menschen geglaubt hat, als er oder sie sich den Wirkungsmechanismus des Mund-Nasen-Schutzes ausgedacht hat: Dieses Stück Stoff in meinem Gesicht schützt nicht mich vor dem Coronavirus, sondern allein mein Gegenüber.



Ungeahnte Gesellschaftsromantik, denn dieses Gebot, das nur in der Gemeinschaft funktioniert, hat uns vor einer medizinischen Katastrophe wie in vielen anderen Ländern weltweit bewahrt.  Die Maske ist in beeindruckender Geschwindigkeit zum Alltag geworden, die allermeisten haben die Maskenpflicht ohne Murren eingehalten.

Politiker und Experten wiederholen nicht umsonst ständig, dass auch und vor allem die Disziplin der Bevölkerung zur erfolgreichen Bewältigung der Pandemie beigetragen hat. Mit Hygiene, Abstand und dem unverkennbaren Symbol der Maske.

Nun steht sie zur Debatte, die Maskenpflicht!

Grund zur Empörung über Leute, die den Ernst der Lage offensichtlich nicht verstanden haben? Nein, denn der integralste Bestandteil einer Demokratie ist ebendies: das ständige Hinterfragen von Maßnahmen, Verhältnismäßigkeiten und Freiheitseinschränkungen.

Wer sagt denn, dass mit dem Ende der Pflicht auch das Ende des neuerlichen gesellschaftlichen Zusammenhalts besiegelt wird? Verantwortung für den Nächsten zu übernehmen, steht uns allen und zu jeder Zeit frei. Und inmitten einer weltweiten Pandemie heißt das nun einmal: Maske auf, wenn kein Abstand möglich ist. 

Vernunft hat uns bisher durch die Krise geführt. Vernunft braucht kein Gebot. (Julius Böhm) +++

O|N-Kolumnist Julius Böhm.
Foto: Jonas Wenzel

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