Nach knapp 35 Jahren
Geschäftsführer Martin Ködding geht in den wohlverdienten Ruhestand
Der Blick geht in Richtung Zukunft. Der nun ehemalige Geschäftsführer des Klinikum Hersfeld-Rotenburg verabschiedet sich in den Ruhestand.
Fotos: Kevin Kunze
04.07.2020 / BAD HERSFELD -
Es ist ein Abschied der besonderen Art: nach knapp 35 Jahren verabschiedete sich Martin Ködding (63) vom Bad Hersfelder Klinikum. Dabei fungierte, der in Nordhessen geborene Ködding, 24 Jahre lang als Geschäftsführers des Klinikum Hersfeld-Rotenburg. Seine Verabschiedung, die aufgrund des Corona-Virus in zwei Etappen ausgetragen werden muss, ist das Einläuten einer neuen Ära im Gesundheitswesen des Landkreises.
Die knapp 100 geladenen Gäste konnten am Freitagvormittag einen Rückblick auf die Errungenschaften des Betriebswirtes erhalten. Während Landrat Dr. Michael Koch den menschlichen Umgang Köddings würdigte, erklärte Dr. Tobias Hermann, einer der Nachfolger des 63-Jährigen, Köddings Verdienste für die Gesundheitsversorgung im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Für die Laudatio des einstigen Geschäftsführers konnte der ehemalige Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt gewonnen werden. Dabei bezog sich Schmidt nicht nur auf berufliche Meilensteine: "Sie waren einer der wichtigsten Meilensteine für das heutige Renommee des Medizinstandortes Bad Hersfeld, beziehungsweise, Rotenburg an der Fulda. Dies gelingt nicht nur mit einem knallharten Management. Es benötigt eine gewisse Menschenführung, die haben sie ihren Mitarbeitern immer gezeigt. Dies nötigt mir als Mensch großen Respekt ab."
Entschluss ist nachvollziehbar
Landrat Dr. Koch, der als Moderator durch die Veranstaltung führte, griff zudem auf, dass das Klinikum nach einer solch langen Episode, ohne Ködding nur schwer vorzustellen sei. "Ich kann ihren Entschluss absolut nachvollziehen in den Ruhestand zu gehen, allerdings finde ich es schade und bedauere diese Entscheidung", erklärte Koch weiter.
Neben der wunderbaren musikalischen Untermalung des Pianisten Jan Luley, kam es zum Abschluss der Veranstaltung zum emotionalsten Moment des Vormittags: "Für mich war die Familie der wichtigste Bestandteil, daher danke ich meinem Sohn und insbesondere meiner Frau Helga für die letzten Jahre." Helga Ködding wurde dabei verständlicherweise von ihren Gefühlen übermannt. Damit blickte der 63-Jährige zurück auf seine knapp 35-jährige Zeit im Klinikum: "Besonders im Gedächtnis ist mir die Übernahme des Herz-Kreislauf-Zentrums in Rotenburg an der Fulda geblieben. Dadurch hat sich unsere Arbeit noch einmal grundlegend verändert."
In die Zeit von Ködding fallen diverse Investitionen in die verschiedenen Bettenhäuser oder der Bau eines Parkhauses. Dafür wurden knapp 200 Millionen Euro in den letzten Jahren investiert. Auch die Zahl der Mitarbeiter hat sich unter der Regie Köddings zum positiven verbessert: Während im Jahr 1986 das Klinikum nur etwa 900 Mitarbeiter hatte, sind es jetzt 3.000 Angestellte. Damit gehört das Klinikum zu einem der größten Arbeitgeber der Region. Um seine Nachfolge sorgt sich der 63-Jährige indes nicht, mit Dr. Tobias Hermann und Rolf Weigel, als Geschäftsführer für den medizinischen und kaufmännischen Bereich, habe man kompetente Menschen nach Osthessen gelockt, so Ködding weiter. (Kevin Kunze)+++