"Zerstört nicht unsere Heimat"
Steinbrucherweiterung: Ortsbeiräte appellieren ans Gewissen der Parlamentarier
Fotos: Stefanie Harth
02.07.2020 / BEBRA -
Mit bangen Erwartungen harren Gudrun Gundlach, Erika Becker, Jens Mohr, Christoph Knöckel, Richard Berge und Lothar Knoth der Bebraer Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend, 2. Juli, entgegen. Der möglichen Erweiterung des Kalksteinbruchs bei Gilfershausen (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und dem damit verbundenen Verkauf der stadteigenen Wegeparzellen gilt die Aufmerksamkeit der Ortsvorsteher und Ortsbeiräte der Stadtteile Asmushausen, Braunhausen, Gilfershausen, Imshausen und Solz.
"Orte der Ruhe", wie die Kommunität Imshausen und die Stiftung Adam von Trott, wären direkt betroffen, ergänzt Imshausens Ortsvorsteherin Gudrun Gundlach.
Ortsbeiräte sind eindeutig gegen die Steinbrucherweiterung
"Alle fünf betroffenen Ortsbeiräte haben sich eindeutig gegen die Freigabe und den Verkauf der Wegeparzellen und gegen eine Erweiterung des Kalksteinbruchs positioniert. Auch wenn wir lediglich eine beratende Funktion innehaben, sollte unser Votum Gehör finden", betont Jens Mohr, um an die hiesigen Stadtverordneten zu appellieren: "Wir erwarten von den städtischen Vertretern, dass die Belange der Orte ernst genommen werden." So sei beispielsweise die Forderung nach einer Bürgerversammlung vom Stadtverordnetenvorsteher abgeschmettert worden.Schätze bewahren
Den Ortsbeiräten ist es ein wichtiges Anliegen, "die Ängste und Sorgen der Bürger ernst zu nehmen und deren Interessen zu wahren". Dazu zähle auch, die Bedürfnisse von Menschen und Natur gegenüber wirtschaftlichen Interessen abzuwägen. "Wir geben zu bedenken, dass wir unsere Freizeit damit verbringen, die Zukunft unserer Orte nachhaltig und lebenswert zu gestalten und dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Das Landschaftsbild, die schöne Lage, aber auch die Ruhe, die in unseren Ortschaften vorherrscht, sind unsere Schätze. Das wollen wir erhalten und bewahren", untermauern die Ortsvorsteher.