Wahl am Sonntag, 01. November
Bürgermeisterkandidat Florian Kraus (CDU) will Hebamme in Kalbach etablieren
Foto: Samira Kraus
25.06.2020 / KALBACH -
Am Dienstagabend haben die Kalbacher Gemeindevertreter in ihrer ersten öffentlichen Sitzung seit Corona neben vielen anderen wichtigen Punkten den Termin für die anstehende Bürgermeisterwahl auf Sonntag, den 01. November 2020 festgelegt. Der ursprüngliche Termin im Juni musste bekanntlich aufgrund eines Erlasses des Landes Hessen coronabedingt ausfallen.
Florian Kraus aus Mittelkalbach ist einer der Bewerber - OSTHESSEN|NEWS berichtete - und tritt als Einzelbewerber an. Unterstützt wird er dabei von der CDU Kalbach, die mit dem jungen und politisch unverbrauchten Verwaltungsexperten eine neue Richtung einschlägt.
Wahlkampf in Zeiten von Corona
Auf Nachfrage, wie man in dieser Zeit einen Wahlkampf gestalte, bedauere auch Kraus die aktuelle Situation. "Niemand kann derzeit vorhersagen, wie sich unsere neue Normalität weiter entwickelt. "Trotz immer weiterer Lockerungen ist der 35-jährige Verwaltungsfachwirt derzeit skeptisch gegenüber eines Haustürwahlkampfes. "Ich persönlich hätte ein schlechtes Gewissen dabei, wegen eines Wahlkampfes die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger aufs Spiel zu setzen".Kraus hat auf seiner Homepage (www.kraus-kalbach.de) seine allgemeinen Ziele bereits klargestellt. Ein neues und für ihn wichtiges Thema ist die Stärkung und Vernetzung der Familien. Um diese zu erreichen, will Kraus eine Hebamme im Gemeindegebiet etablieren. Derzeit stehen werdende Eltern im Landkreis Fulda vor der großen Herausforderung rechtzeitig eine Hebamme zu finden, die noch Kapazitäten hat.
Selbstständige Hebamme: wenig Einnahmen – hohe Kosten
Theresia Kraus aus Niederkalbach, die nur zufälligerweise den gleichen Nachnamen trägt, arbeitet in der Geburtshilfe im Klinikum Fulda und ist nebenbei nur als Nachsorgehebamme tätig. Wegen hoher Versicherungsgebühren und hoher Kosten für die Herrichtung zeitgemäßer Kursräume, Anschaffung von Kursmaterialien und Anschauungsobjekte sind Kurse für werdende Eltern nicht rentabel. Die Krankenkassen zahlen fixe Beträge pro Kursteilnehmer. Keine Hebamme kann bei maximal zehn Kursteilnehmern mit dem von den Krankenkassen bereitgestellten Mitteln diese ganzen Kosten abdecken und noch etwas verdienen. Das sind Gründe, die keiner Hebamme solche Entscheidungen leicht machen. Stattdessen bleiben viele Hebammen dann lieber in gesicherten Einkommensverhältnissen bei den Kliniken, sodass sich keine Probleme bei weniger Geld herausstellen.Fotos: Henrik Schmitt