Trotz Absage alle Ultraläufe in Deutschland
"Größte Ultralaufvereinigung im Vogelsberg" initiiert eigenen 100-Kilometer-Lauf
Fotos: privat
22.06.2020 / REGION VB -
Aufgrund der Corona-Pandemie sind nahezu alle Ultraläufe in Deutschland abgesagt, so auch der Heidelauf in der Lüneburger Heide. An diesem Lauf wollten ursprünglich drei Ultraläufer aus dem Vogelsberg teilnehmen. Die Rede ist von Bodo Geßwein aus Schwalmtal-Brauerschwend, Andreas Melbert aus Schlitz-Fraurombach und Boris Weppler aus Lauterbach-Reuters. Gerne bezeichnet sich das Trio auch als "die größte Ultralaufvereinigung im Vogelsberg".
Doch die Ultraläufer hatten sich ein Ziel - zusammen die 100 Kilometer zu laufen. Das Trio ergriff die Alternative und initiierte selbst einen 100-Kilometer-Run. Lange wurde überlegt, in welcher Region Deutschlands der Extrem-Lauf stattfinden sollte. Zunächst wurde ein Plan ins Auge gefasst aus der Vogelsberger Heimat nach Würzburg, Limburg oder Darmstadt zu laufen. Doch ein wichtiges Detail fehlte auf den anfänglich geplanten Routen - ein Schwimmbad. Diese sind für die Extremsportler essenziell, um sich nach dem Lauf abzukühlen. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Schwimmbäder jedoch noch geschlossen. Für "die größte Ultralaufvereinigung im Vogelsberg" stand also fest, dass der Lauf in der Heimatregion stattfinden sollte.
Der Rückschlag
Wenige Wochen vor dem geplanten Lauf am 13.06.2020 erlitt Bodo Geßwein eine Verletzung, die die Teilnahme unmöglich machte. Aus seinem sportlichen Teamgedanken heraus stellte er sich stattdessen als Supporter für seine beiden Teamkollegen zur Verfügung, der alle 10 Kilometer Versorgungspunkte anbieten würde. Damit stelle er Essen, Trinken und medizinische Versorgung zur verfügung.Die Überraschung
Am Vortag des Laufes meldete sich Deutschlands wohl bekanntester Wüsten-Etappenläufer Sascha Gramm aus Hainzell und fragte, ob er die beiden bei ihrem Vorhaben begleiten dürfe. Ohne zu zögern wurde zugestimmt.Der Lauftag
Am Samstag, den 13.06.2020 trafen sich die vier Ultras im Hof von Bodo Geßwein in Brauerschwend. Eine Stunde später kam traf das Quartett am Startort im nordhessischen Körle ein, um eine Stunde später, bei milden 20 Grad und leichtem Nebelschleier, über den Fuldaauen zu starten.Der Lauf führte zunächst den Radweg R1 entlang durch Melsungen, Morschen, Rotenburg an der Fulda, Bebra nach Bad Hersfeld. Nach der ersten Marathondistanz (42 km) wurde es ab Rotenburg sehr heiß und drückend. Das Thermometer kletterte immer weiter Richtung 30 Grad.
Bodo überraschte die teilgenommenen Läufer Sascha, Andreas und Boris mit einer "Siegerehrung", bei der auch Urkunden und Medaillen überreicht wurden. Es folgte ein geselliger Ausklang des überaus anstrengenden Tages mit einer Gartenfeier in Heikes und Bodos Garten für die Läufer und deren Familienmitglieder. (pm/fvo) +++