Umsatzrückgang von 70 Prozent
Ausgebremst von Corona-Krise: Jugendherberge bangt um ihre Existenz
Fotos: Stefanie Harth
22.06.2020 / BAD HERSFELD -
Still liegt sie da, die Bad Hersfelder Jugendherberge, die in direkter Nachbarschaft zum Kurpark liegt und mit rund 150 Betten aufwartet. Es ist eine bedrückende, ungewohnte Stille, die im Speisesaal, im Treppenhaus, in den Seminarräumen und auf dem großzügig bemessenen Außengelände vorherrscht. Verwaist präsentieren sich Spielgeräte und der idyllisch gelegene Grillplatz. Kaum ein Kinderlachen ist zu vernehmen.
"Bis September können wir noch durchhalten"
Und die können die Riesen-Verluste nicht auffangen. Die hiesige Jugendherberge, die dem deutschen Jugendherbergswerk (DJH) Landesverband Hessen angehört, der als gemeinnütziger Verein organisiert ist, befindet sich in einer mehr als prekären Lage. "Die Krux ist, dass wir aufgrund unserer Rechtsform als eingetragener Verein, der gemeinnützig tätig ist, keine Rücklagen bilden dürfen", erläutert Sascha Forderung.Heimische Politik schaltet sich ein
Mittlerweile hat sich auch die heimische Politik eingeschaltet: "Bürgermeister Thomas Fehling macht sich beispielsweise in Wiesbaden für die Bad Hersfelder Jugendherberge stark", berichten Jürgen Richter, Fraktionsvorsitzender der FWG, und FDP-Chef Bernd Böhle, um zu betonen, dass ihre Fraktionen "vollumfänglich" hinter der Einrichtung stehen."Damit dies noch lange so bleibt, wünschen wir uns von der Landesregierung eine schnelle finanzielle Unterstützung sowie bedarfsgerechte Hygienevorgaben, mit denen die Jugendherbergen auskömmlich wirtschaften können", unterstreichen die beiden Fraktionschefs. Gemeinschaft erleben funktioniere nicht auf Abstand, sind sich Sascha Forderung, Jürgen Richter und Bernd Böhle einig. (Stefanie Harth) +++