Virus-Tracing: Corona-Warn-App vorgestellt

Spahn: "Kein Allheilmittel, aber wichtiges Werkzeug im Kampf gegen Corona"

Die Corona-Warn-App steht zum Download bereit.
Foto: Julissa Bär

16.06.2020 / BERLIN - Nach wochenlanger Vorbereitung steht nun die umstrittene Corona-Warn-App der Bundesregierung in allen App-Stores zum Download zur Verfügung. Bereits in der Nacht konnte die Virus-Tracing-App auf dem Smartphone erstmals genutzt werden. Damit soll der Kampf gegen das Corona-Virus unterstützt werden: Mit der freiwilligen Nutzung der App kann dazu beitragen werden, Infektionsketten frühzeitig zu erkennen und diese zu unterbinden. Es sei ein Gemeinschaftsprojekt, dass die Kooperation zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft erforderte, erklärte Politikerin Dorothee Bär zu Beginn der Veranstaltung.



Am Dienstagvormittag folgte eine Live-Präsentation in Berlin von der Regierungsseite. Innenminister Horst Seehofer (CSU), Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Justizministerin Christine Lambrecht (SPD), die Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU) sowie Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) haben an der Pressekonferenz teilgenommen. Außerdem waren der Präsident des RKI, Lothar Wieler sowie Telekom-Vorstandschef Timotheus Höttges und SAP-Vorstandsmitgleid Jürgen Müller anwesend.

Braun drückte seinen Dank an alle Beteiligen des Großprojektes aus. Es sei nicht erste App, die zu dem Thema veröffentlicht wurde, aber aus Sicht der Initiatoren die Beste. "Es ist ein großer Schritt gegen die Pandemie. Wir bieten höchsten Datenschutz und bedienen uns einer neuen Bluetooth-Technologie." Von Anfang an wurde auf Transparenz gesetzt, um größtmögliches Vertrauen der Menschen zu gewinnen.

Kein Allheilmittel, aber wichtiges Werkzeug gegen Corona-Ausbreitung

Gesundheitsminister Spahn stellte heraus, dass "wahnsinnig viel Arbeit" in die App investiert wurde - auch in Bezug auf Datenschutz und Sicherheit. "Die Corona-Warn-App wahrt die Anonymität, ist freiwillig und zeigt eine einfache Handhabung." Die App sei jedoch kein Allheilmittel, sondern stelle ein wichtiges Werkzeug gegen die Corona-Ausbreitung dar. Obwohl die Infektionszahlen aktuell in Deutschland sehr niedrig seien und immer mehr Lockerungen eingeführt werden, gelte es weiterhin die Abstandsregelungen und die Maskenpflicht einzuhalten.

Auch RKI-Chef Wieler kam zu Wort. "Bis jetzt ist es uns gut gelungen, die Infektionsketten zu brechen. Das geht unter anderem auf die hervorragende Arbeit der Gesundheitsämter zurück." Mit dem Start der App bestehe die Möglichkeit, sich mit dem Prinzip vertraut zu machen. "Aktuell haben wir heute 378 neue Fälle in Deutschland." Sollten die Zahlen steigen, hätte man eine gute Absicherung mittels der neuen Methode der Kontaktverfolgung.

Technische Innovation - made in Germany

Zuletzt äußerten sich Höttges von der Telekom und Müller von der SAP zu der App. "Wir haben hier mit den modernsten Arbeitsmethoden gearbeitet, die hohe Komplexität aufwiesen", so Höttges. Alles sei 'Made in Germany' und verdeutlicht: "Deutschland kann Digitalisierung." Innerhalb von 50 Tagen sei das Projekt fertiggestellt worden. Müller ergänzt: "Es wird weiter an der Optimierung der App gearbeitet." Neben den Spracheinstellungen deutsch und englisch, sollen weitere hinzukommen. (Maria Franco) +++

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