"Was weg ist, ist weg!"
Streit um Aueweiher - Naturschützer contra Landesgartenschauplaner
Fotos: Carina Jirsch
15.06.2020 / FULDA -
Die Planungen zur Landesgartenschau 2023 in Fulda sorgen zunehmend für heftigen Streit zwischen der Stadt und Naturschützern, die sich massiv gegen die Zerstörung der bisherigen Anlage der Aueweiher wehren und Unterschriften dagegen sammeln. Besonders umstritten ist der angedachte Strandbereich mit großem Holzdeck am Südufer des Weihers.
Beide Aueweiher sollen miteinander verbunden werden, ein Teil des Auewald gerodet, die Wasserqualität verbessert und auf der neu entstehenden Insel seltene Tier- und Pflanzenarten besonders geschützt werden. "Die seit vielen Jahrzehnten unberührten Lebensräume auf den Inseln und zwischen den Weihern sollen einem Freizeitpark geopfert werden", moniert der NABU. Es werde so viel demoliert in der Hoffnung, dass sich die Natur schon wieder selbst reguliere, doch das werde sehr lange dauern, kritisiert Anett Erb vom NABU in einem Beitrag der Hessenschau: "Was einmal weg ist, ist weg!"
"Die vom Preisträger des Wettbewerbs zur Landesgartenschau "BauNetz-Architekturbüro A24 –Landschaft"und der "Firma Polyplan" vorgestellten Maßnahmen im Bereich der Fuldaer Aueweiher lassen gravierende, ökologisch nachteilige Veränderungen für diesen Naturraum erwarten", prophezeit der NABU. Auch der Bau eines Tretboothafens und Kletterfelsen im Badebereich stößt auf Widerstand der Naturschützer, die weder Beach noch Fun in diesem gewachsenen Biotop tolerieren wollen.
"Die Natur soll zugunsten eines Freizeitparks oder Rummelplatzes zurückgedrängt werden, bringt es der Vorsitzende der NABU-Gruppe Fulda/Künzell Hans-Ulrich Sprenger auf den Punkt. Von vielen Seiten seien sie aufgefordert worden, doch eine Unterschriftenaktion gegen die geplante Umgestaltung der Aueweiher zu initiieren, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Inzwischen haben bereits über 2.000 Unterstützer die Petition des NABU gegen die Umgestaltung unterschrieben. Die weiter wachsende Liste soll am 25. Juni im Stadtschloss Stadtbaurat Daniel Schreiner überreicht werden. Sprenger hofft, dass es für Einsicht und Umkehr noch nicht zu spät ist.
Stadt widerspricht: Kein Freizeitpark!