Ungeklärter Mord

Gabriele Schmidt: 5-Jährige vergewaltigt, erschlagen, entsorgt

Die kleine Gabriele wurde nur 5 Jahre alt
Fotos: Privat

12.06.2020 / FULDA - Gabriele Schmidt wurde nur 5 Jahre alt. Sie war der Sonnenschein der Familie, ihre Eltern beschrieben das kleine Mädchen als lieb, zart, vertrauensselig. Fast auf den Tag genau jährt sich ihr Mord zum 37. Mal. Und auch wenn der Täter nie ermittelt werden konnte, hoffen die Ermittler noch immer darauf, endlich denjenigen zu fassen, der Gabriele am 3. Juni 1983 das Leben nahm.



Fulda, Magdeburger Straße 27: Es ist ein schöner Frühsommertag, als Gabriele ihre Mutter am Nachmittag bittet, nach draußen zu dürfen. "Nur ein paar Runden mit dem Dreirad im Hof vor dem Abendessen", bestimmt diese. Das hübsche rote Fahrgerät ist des Kindes liebster Besitz. Zuerst ist alles normal. Gegen 18 Uhr trifft Gabriele jedoch auf ihren Mörder. Ein Mann nähert sich dem Mädchen, überredet es, mit ihm zu kommen. Nur wenige Minuten später bemerken die Eltern das Verschwinden ihrer Tochter und melden sie als vermisst.

Eine groß angelegte Suchaktion startet, Freunde, Nachbarn – alle helfen. Gegen 21:30 Uhr entdeckt die Polizei die Kleidung und eine Puppe Gabrieles in einem Garten hinter dem Haus. Der Vater bricht zusammen. Von dem Schock, den er nur wenige Minuten später erleiden soll, wird er sich zeit seines Lebens nicht erholen.

In einem Kanalrohr macht ein Feuerwehrmann eine fürchterliche Entdeckung: Ohne Kleidung und im Schmutz liegt die erst 5-jährige Gabriele. Sie wurde sexuell missbraucht, grausam erschlagen und anschließend entsorgt. Der Mörder des Kindes, wissen die Ermittler damals, muss aufgefallen, seine Kleidung voller Dreck und Blut gewesen sein.

Gabrieles Vater wird nur ein paar Monate später in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen, dort verbringt er fast 25 Jahre, bevor er 2008 stirbt. Auch die Mutter kann den Verlust ihres einzigen Kindes nie überwinden, einsam stirbt sie im Jahr 2016 in einer Großstadt in Nordrhein- Westfalen. Ein Leben, weiß die Polizei vor ein paar Jahren zu erzählen, habe auch sie nie mehr geführt, mit einem Bild Gabrieles an der Wand habe sie in ihrer kargen Wohnung nur noch dahinvegetiert.

Nach dem Mörder des kleinen Mädchens wird monatelang gefahndet, ein damals 25-Jähriger rückt in den Fokus der Ermittler. "Ein hinreichender oder gar dringender Tatverdacht konnte gegen diesen - trotz Nichtausräumung sämtlicher Verdachtsmomente - aber nicht begründet werden", weiß Staatsanwältin Dr. Christine Seban auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS zu berichten.

An der Kleidung des Opfers konnte 1983 Fremd-DNA gesichert werden. Die Ermittler hoffen noch immer darauf, dass sich Zeugen melden, die Hinweise zur Aufklärung am Mord an Gabriele, deren junges Leben auf so brutale Weise beendet wurde, geben können. (mr) +++

Nur wenige Meter vom Fundort der Leiche entfernt fand man Gabrieles Kleidung sowie ihre Puppe

In diesem Kanal wurde das Kind entsorgt

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