SGB-Stürmer im Gespräch

Dominik Rummel: "In Fulda passt einfach das Gesamtpaket"

18 Tore in 20 Spielen. Dominik Rummels Quote in der Hessenliga ist beeindruckend. Seinen Vertrag bei der SG Barockstadt hat er vorzeitig verlängert.
Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

10.06.2020 / FULDA - Nach einer tollen Vorbereitung und einem überzeugenden 7:1-Sieg zum Rückrundenauftakt im Derby gegen den SV Neuhof wurden Dominik Rummel und seine Teamkollegen von der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz von der Corona-Pandemie ausgebremst. Der 26-Jährige musste mal wieder auf den Fußball verzichten. Mit ON|Sport hat er über diese Zeit, seine Vertragsverlängerung und die Ziele für die kommende Saison gesprochen.



20 von 22 möglichen Spielen absolviert, 20 Tore selbst erzielt und sieben vorbereitet. Die Saison von Dominik Rummel lief für ihn persönlich nahe am Optimum. Nicht selbstverständlich für den 26-Jährigen, der in der Vergangenheit immer wieder von schweren Verletzungen zurückgeworfen wurde.

Jetzt muss er unverschuldet wieder aussetzen. Die Corona-Pause hat den Fußball lahmgelegt, die Saison wurde vorzeitig abgebrochen. Für Rummel allerdings kein Grund sich zu beklagen: "Natürlich ist es ärgerlich, weil wir noch gute Chancen hatten, ganz oben anzugreifen, aber ich denke, dass diese Lösung die Beste unter vielen Schlechten war", sagt er im Gespräch mit ON|Sport.

Sein Blick richtet sich schon wieder nach vorne. Vergangene Woche gab die SG Barockstadt die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Rummel bekannt. Für den Stürmer war die Ausdehnung seines Vertrags eine Herzensangelegenheit: "In Fulda passt einfach das Gesamtpaket. Wir sind eine sehr homogene Truppe und verstehen uns auch außerhalb des Platzes sehr gut." Auch deshalb kam für ihn ein Wechsel nicht in Frage. "Ich weiß, was in einer höheren Liga auf einen zukommt. Ich habe es selbst mitgemacht und bin dankbar für die Erfahrung, aber ich bin jetzt 26 und habe die ein oder andere Verletzung hinter mir", sagt er.

"Ich wusste eine Zeit lang nicht, ob ich überhaupt noch mal spielen kann." 

Rummel und die Verletzungen - es ist eine lange Leidensstory. Der gebürtige Lüttner hat schon so einiges mitmachen müssen. Am kritischsten war die Verletzung am Sprunggelenk 2018, die ihn zu zehn Monaten Pause zwang. Sein letztes Spiel bestritt er damals als Spieler von Borussia Fulda, das nächste erst wieder als Akteur der SG Barockstadt. "Zu diesem Zeitpunkt war es wirklich kritisch. Ich wusste nicht, ob ich überhaupt nochmal spielen kann", erzählt er rückblickend. Doch durch viel Arbeit kämpfte er sich zurück. Der Verein stand dabei immer an seiner Seite: "Sie haben mir auch in dieser schweren Zeit die Stange gehalten, das vergesse ich nicht."

Sein Blick auf den Fußball hat sich dadurch verändert. Er könne das Spielen jetzt mehr genießen und wertschätzen, sagt er. Wohl auch deshalb geht Rummel mit der derzeitigen Situation sehr gelassen um. Momentan hält er sich hauptsächlich durch Laufeinheiten und Krafttraining im Fitnessstudio fit. Den Ball hat er momentan weniger am Fuß. Auch der Kontakt zu seinen Mannschaftskameraden ist durch die Pause etwas eingeschlafen. "In unserer Mannschaftsgruppe ist momentan relativ wenig los. Nur mit den Jungs, mit denen man eh mehr Kontakt hat, tauscht man sich ab und zu aus", sagt Rummel.

Chancen auf Aufstieg wohl so groß wie noch nie 

Dies wird sich spätestens in der Vorbereitung zur neuen Saison wieder ändern. Dann stehen die Chancen auf den Sprung in die Regionalliga wohl so gut wie nie. Von oben kommen keine Absteiger runter, mit Hessen Kassel und Stadtallendorf sind zwei starke Konkurrenten aufgestiegen. Rummel will von einem Selbstläufer aber nichts wissen: "Wir haben immer hohe Ambitionen, aber auf ein genaues Ziel will ich mich nicht festlegen. Keiner weiß heute, wie die Liga in der neuen Saison aussieht."

Eines ist aber sicher, einen Durchhänger wie in der vergangenen Saison, als die Mannschaft im Oktober vier Spiele in Folge verlor, darf man sich nächste Saison nicht erlauben. "Das war der Grund, warum wir nicht noch weiter vorne standen", denkt auch Rummel. Die Kritik, die daraufhin auf die Mannschaft einprasselte, sei zwar inhaltlich richtig gewesen, aber die Art und Weise habe sich nicht gehört. Für ihn ist das alles aber abgehakt. Sein Blick geht nur noch nach vorne. (Felix Hagemann) +++

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