Nach Tod von George Floyd

"No justice, no peace" - Tausende demonstrieren in Fulda gegen Rassismus

Über tausend Menschen zogen am Samstag durch Fulda um gegen Rassismus zu protestieren
Fotos: Carina Jirsch

07.06.2020 / FULDA - Der Tod des schwarzen US-Amerikaners George Floyd durch einen weißen Polizisten in Folge eines brutalen Polizeieinsatzes treibt nicht nur in den USA die Menschen zu Tausenden auf die Straßen. Auch in Deutschland demonstrierten in vielen Städten Menschen gegen Rassismus. In Fulda trafen sich am Samstag über tausend Demonstranten auf dem Universitätsplatz zu einem "Silent Protest".



Seit am 25 Mai der weiße Polizist Derek Chauvin in Minneapolis (USA) dem afroamerikanischen George Floyd nach einer Verhaftung knapp neun Minuten lang sein Knie auf den Hals drückte, geht eine Welle des Protests durch die USA und zunehmend auch Europa. "I can't breath" ("Ich kann nicht atmen"), Floyds Worte, die er im Todeskampf immer wieder röchelte, sind zu einem weltweiten Slogan gegen Rassismus geworden.

In Fulda schlossen sich über tausend Menschen trotz schlechtem Wetter diesem Protest an. Alle in schwarz gekleidet und viele mit Schildern ausgestattet, auf denen "Black Lives Matter" ("Schwarze Leben zählen") oder "Enough is enough" (Genug ist genug) zu lesen war. Vor Beginn gab es eine 8:46 Minuten dauernde Schweigeminute. Genau so lange hatte der Polizist Chauvin auf dem Hals von George Floyd gekniet, ehe der sich nicht mehr rührte und später verstarb.  

"Wir wollen ein gemeinsames Zeichen gegen Rassismus und für mehr Menschlichkeit setzen", sagte Organisatorin Saba Hussein zu den Teilnehmern. Unter den Demonstranten waren auch viele Weiße, die sich solidarisch mit ihren schwarzen Mitmenschen zeigten. Vom Uniplatz zogen die Menschen über den Buttermarkt zum Platz Unterm Heilig Kreuz und von da weiter zum Bahnhofsvorplatz. Der Marsch wurde immer wieder von lauten "no justice, no peace" (Keine Gerechtigkeit, kein Frieden) Rufen begleitet. Aufgrund der unerwartet hohen Teilnehmerzahl blieb jedoch der Corona bedingte Mindestabstand zumeist auf der Strecke, auch eine Maskenpflicht war nicht vorgesehen. Allerdings wurde der Zug von Ordnungsamt und Polizei begleitet, dort gab es augenscheinlich jedoch nichts zu beanstanden. 

"Ich bin völlig überwältigt von der Menschenmenge, die unserem Aufruf gefolgt ist. Damit hätten wir niemals gerechnet. Ich bin stolz auf meine Stadt", sagte Hussein im Anschluss an die Demonstration. Beendet wurde die Demo übrigens mit einem Lied der Hoffnung: "We shall overcome – Wir werden es überwinden." (fh)+++

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