Johannes Bühler im Portrait
Aus Alsfeld auf die große Fußball-Bühne
Foto: picture alliance/augenklick
08.06.2020 / DÜSSELDORF -
In Alsfeld fing es an - heute steht Johannes Bühler beim Fußball-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf unter Vertrag, hat schon einen Einsatz auf internationaler Bühne bekommen. Beim JFV Alsfeld-Bechtelsberg trat er erstmals gegen das runde Leder, über die Jugendstationen FSV Mainz 05 und 1899 Hoffenheim landete Bühler bei der Fortuna. Wir haben uns mit dem 23-Jährigen unterhalten.
Häufig schafft es Johannes Bühler nicht in seine Heimat im Vogelsberg. "Ich habe selten die Zeit, dort hinzufahren. Aber meine Eltern wohnen noch dort", sagt Bühler. Kein Wunder, denn durch das Profi-Training bei Fortuna Düsseldorf hält sich die Freizeit, die fast drei Stunden nach Alsfeld zu fahren, in Grenzen. Unter Friedhelm Funkel trainierte Bühler bei der ersten Mannschaft, zu Einsätzen in der Bundesliga hat es jedoch noch nicht gereicht. Nach der Verpflichtung im Winter 2019 lieh Düsseldorf Bühler zum VfR Aalen aus, wo er neunmal in der 3. Liga spielte.
"Das Training lief sehr gut, ich habe gute Rückmeldungen bekommen. Aber leider habe ich noch keine Chance für Einsätze gehabt", so der 23-Jährige, der 13-mal für die zweite Mannschaft in der Regionalliga West auf dem Platz stand. "Zufriedenstellend ist das für mich nicht, denn ich denke, ich hätte es schon verdient gehabt", ist der Fortune selbstbewusst. Im Winter bremste ihn dann allerdings eine ausgekugelte Schulter aus, unter dem neuen Trainer Uwe Rösler konnte sich Johannes Bühler noch nicht beweisen.
Fortuna Düsseldorf ist die erste richtige Profi-Station für Bühler, den ersten Profi-Einsatz hatte er allerdings bei 1899 Hoffenheim - im Europa League-Spiel gegen Ludogorets Razgrad (1:1) spielte Bühler 21 Minuten. "Es war atemberaubend, an der Linie zu stehen und eingewechselt zu werden", blickt der 23-Jährige zurück, "beim Aufwärmen ist man positiv aufgeregt. Wenn man dann aufgerufen wird, ist man aber in einem Tunnel."
"Möchte mich in den Kader spielen"
Bei einem Auswahlturnier entdeckten ihn 2011 die Scouts von Mainz 05. Bei den 05ern blieb Bühler jedoch nur zwei Jahre, ehe Hoffenheim auf den Nachwuchsspieler aufmerksam wurde. Nach einem Jahr in der U17 ging es dann in die U19 zu Nagelsmann, wo Bühler zum Juniorennationalspieler reifte und in zwei Meisterschafts-Endspielen stand, diese allerdings gegen Schalke 04 (1:3) und Borussia Dortmund (3:5) verlor.
Aktuell befindet sich Johannes Bühler nach seiner Verletzung im Aufbau. Für die neue Spielzeit nimmt er sich selbstbewusste Ziele: "Ich möchte eine gute Vorbereitung absolvieren, mich in den Kader spielen und für Einsätze empfehlen." Wenn das klappt, hat Alsfeld schon bald einen Bundesliga-Spieler hervorgebracht. (Tino Weingarten) +++