Einleiterwerte sind unter dem Durchschnitt
2,36 Millionen Euro für sauberes Wasser in der Ohm
Fotos: gr
29.05.2020 / ULRICHSTEIN -
Es dürfte in der Geschichte der Stadt Ulrichstein wohl die größte Investition in die acht Kläranlagen sein, die je in einem Kalenderjahr getätigt wird, stellte Bürgermeister Edwin Schneider bereits zum Baubeginn der Ertüchtigungsmaßnahme an der Kläranlage Ulrichstein im Juli 2018 fest. Schon seit Jahren seien die Reinigungswerte der Kläranlagen Ulrichstein und Ober-Seibertenrod nicht mehr optimal erreicht worden und die ursprünglich festgelegten Einleiterwerte des gereinigten Abwassers in die Ohm wurden immer seltener. Da die gesetzlichen Vorgaben ein Verschlechterungsverbot enthalten, wurde der Stadt Ulrichstein per Bescheid auferlegt, die Reinigungsleistungen beider Kläranlagen durch bauliche Maßnahmen und Veränderungen zu optimieren.
Beide Becken sind durch Öffnungen im Boden- und Wasserspiegelbereich miteinander verbunden. Während der Umwälzphase wird das Schlamm-Abwasser-Gemisch über eine Propellerpumpe aus dem BB-Becken in das SU-Becken gefördert. In der anschließenden Vorabsetzphase bildet sich eine Klarwasserzone, die in der Abzugsphase über die Abzugsöffnungen am Ende des SU-Beckens abfließt. Da beide SU-Becken um eine Stunde zeitversetzt betrieben werden, ist ein Becken immer in der Abzugsphase und somit ist ein kontinuierlicher Ablauf aus der Kläranlage vorhanden. Die Anlage in Hessens Bergstädtchen ist für 1.400 Einwohnergleichwerte ausgelegt.
Bei einer Besichtigung der Kläranlage Ulrichstein mit Bauamtsleiter Lutz Hammerstädt in der vergangenen Woche betonte Bürgermeister Edwin Schneider: "Mit der Ertüchtigung der beiden Kläranlagen haben wir einen wesentlichen Beitrag zur Umweltentlastung und zur Verbesserung der Wasserqualität in der Ohm geleistet". Die Einleiterwerte in Ulrichstein seien weit unter den geforderten Mindestwerten, war von Klärwärter Gerhard Rausch zu hören.
Die Gesamtkosten für die Kläranlagen in den letzten vier Jahren bezifferte Schneider mit rund 2,51 Millionen Euro, da in Rebgeshain für 150.000 Euro eine neue Rechenanlage eingebaut werden musste. (gr) +++