Notfall-Tourismus-Konzept gefordert
Mehr Hilfe für Gastronomen! CDU will Außenbewirtung bis 24 Uhr zulassen
Archivfoto: Hendrik Urbin
23.05.2020 / FULDA -
Seit einer Woche ist die Gastronomie in Hessen wieder geöffnet - unter strengen Auflagen. Jetzt wird die Kritik an der Fünf-Quadratmeter-Regel aber immer lauter. „Sie ist zu hart und gilt in keinem anderen Bundesland - warum bei uns?“, heißt es aus den Gastro-Betrieben in Fulda. Das Wirtschaftsministerium will diese Corona-Regel nun auf den Prüfstand stellen. Anfang kommender Woche wird die Landesregierung darüber entscheiden. Aus Wiesbaden hört man am Freitagabend, es wird an einer Lösung gearbeitet. Heißt: Die Regel wackelt.
Nur ein Gast darf derzeit pro fünf Quadratmeter Fläche bewirtet werden. Das ist vielen Kneipen-Betreibern zu wenig. Sie können aktuell nur die Außengastronomie mitnehmen, weil ihnen der notwendige Platz im Inneren des Lokals fehlt und sich die Öffnung dann für die wenigen Gäste finanziell nicht lohnt. Sie lassen lieber zu - und das führt langfristig zur Pleite.
CDU will Außengastronomie bis Mitternacht öffnen
Niemand fordert hingegen die Abschaffung der Einhaltung der Abstandsregeln von 1,5 Metern. Die Betreiber kritisieren aber, dass die Gäste nicht umfassend informiert sind und nicht wissen, was geht und was nicht. Es fehlt an Aufklärung seitens der Behörden, gerade auch bei der Dokumentationspflicht „Hinterlassung persönlicher Daten“.
Das sagen die Domstadt-Gastronomen
Frank Götte, Chef in der Bier-Kneipe Windmühle mitten im Bermudadreieck, muss viel diskutieren und aufklären. Er wünscht sich eine tägliche Öffnung bis 0 Uhr. „Das würde uns sehr helfen, denn in der Mühle kann ich nur maximal 18 Personen gleichzeitig bewirten. Ich muss im schlimmsten Fall Stammgäste abweisen und das sorgt dann für Ärger. Normalerweise haben wir am Wochenende zwischen 70 und 100 Gäste.“ Ähnlich sieht es auch Korab Nivokazi von der Barock-Bar: „Längere Öffnungszeiten bei diesem herrlichen Wetter bedeuten mehr Umsatz - und den brauchen wir jetzt. Das Wetter spielt uns in die Karten.“
Der heimische DEHOGA-Vize und Geschäftsführer vom Parkhotel Kolpinghaus, Christof Weisenborn, sagt: „Wir leiden noch immer stark und es muss Bewegung in die Sache kommen. Das Herzliche und der Geist der Gastronomie fehlt.“ Seine Forderung: „Wir brauchen ein Notfall-Tourismus-Konzept.“