Qualität der Stücke soll nicht leiden

Intendant Hinkel zu den Festspielen: "Reduzierter Spielplan möglich"

Intendant Joern Hinkel zu den Festspielen 2021.
Archivfoto: Hans-Hubertus Braune / Hendrik Urbin

23.05.2020 / BAD HERSFELD - Es hätte ein Sommer voller kultureller Möglichkeiten werden können - doch die Corona-Pandemie machte den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung. Auch die beliebten Bad Hersfelder Festspiele fallen 2020 aus. Intendant Joern Hinkel blickt bereits ins nächste Jahr und verrät in einem Interview der Hersfelder Zeitung, dass ein abgespeckte Version nicht auszuschließen sei.


Das 70. Jubiläum ist verschoben, der Schmerz sitze tief, erklärt Hinkel. "Es nützt ja nichts, jetzt in Schockstarre zu verharren, sondern wir müssen sehen, wie wir mit der Situation umgehen. Ideen haben, Impulse geben, da gibt es in der Branche ja sehr viel, was auch Mut macht, nach vorne zu blicken." Gemeinsam mit seinem Team habe er die Hoffnung, die geplanten Inszenierungen aus diesem Jahr ins nächste zu übernehmen.

Ganz so einfach sei das Vorhaben aber nicht in Bezug auf die Spielzeiten und Anzahl der Stücke. "Das hat zum einen etwas mit der Höhe des Etats zu tun", heißt es vom 50-Jährigen weiter. Die Politiker müssten aufgrund der Corona-krise vorsichtig mit den Planungen der Stadt sein. Könne dies nicht wie ursprünglich vorgesehen, umgesetzt werden, muss eine weitere Lösung her. "Plan B ist natürlich die Reduzierung des Spielplans auf weniger Stücke. Auf gar keinen Fall möchte ich auf die Qualität und den Aufwand der Stücke verzichten, sondern eher auf die Anzahl der Inszenierungen", sagt Hinkel der Hersfelder Zeitung. Die Zuschauer würden diese Veränderung spüren und das Interesse für kommende Veranstaltungen verlieren.

Die Festspiel-Verantwortlichen erarbeiten schon jetzt ein sicheres Hygiene- und Sicherheitskonzept für die Ruine sowie den Stiftspark aus. Zudem müsse geklärt werden, wie viele Zuschauer und mit welchem Abstand an den Veranstaltungen teilgenommen werden dürfe. "Es ist unserer Fantasie überlassen, aus der aktuellen Situation etwas zu machen. Ich bin im Übrigen ein großer Verfechter dessen, dass Theater nicht durch digitale Medien ersetzt oder reproduziert werden kann. Theater ist live und lebt vom Austausch zwischen Darstellern und dem Publikum." (mkr) +++


Die Festspiele 2019 boten ein facettenreiches Programm an. Wie wird es 2021 weitergehen?
Archivfoto: Carina Jiirsch

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