O|N spricht mit RE-Chef Martin Heun
Zwischenfazit: Die Rhön Energie im Krisenmodus - "Wir bleiben leistungsfähig"
Foto: Archiv Rhön Energie Fulda / Burkhard Beintken
23.05.2020 / FULDA -
Sie zählt zu den größten Energie- und Wasserversorgungsunternehmen in Hessen und zu den Top 50 in ganz Deutschland: die Rhön Energie Fulda GmbH. Der kommunale Versorger mit mehr als 1.000 Mitarbeitern befindet sich seit Wochen im Krisenmodus. Ein Ende ist nicht absehbar. Das Coronavirus und seine Folgen haben auch hier keinen Halt gemacht: Alarmpläne wurden aktiviert, Prozesse neu gedacht, Maßnahmen getroffen. Oberstes Ziel: die Versorgungssicherheit auf allen Ebenen 24/7 sicherstellen.
OSTHESSEN|NEWS hat Martin Heun, den Sprecher der Geschäftsführung, zur aktuellen Lage befragt.
Maßnahmen COVID-19 - "Wir sind zuversichtlich"
"Wir haben schon zu einem frühen Zeitpunkt der Pandemie umfassende Hygiene- und Kontaktreduzierungs-Vorkehrungen getroffen, um unsere Leistungsfähigkeit zu erhalten. Dabei setzen wir vor allem auf Entzerrung und Redundanzen: Organisationseinheiten mit Schlüsselfunktion – etwa sensible technische Bereiche der kritischen Infrastruktur – wurden voneinander getrennt und teilweise doppelt besetzt", erklärt Heun und nennt die rund um die Uhr besetzte Leitzentrale in der Daimler-Benz-Straße als ein Beispiel von vielen. "In unverzichtbaren Bereichen arbeiten die Teams im Schichtbetrieb und komplett isoliert voneinander. Flexible Arbeitszeiten, Stundenkonten, Homeoffice-Regelungen sowie Telefon- und Video-Konferenzen sorgen dafür, dass weniger Menschen gleichzeitig in unseren Gebäuden sind und so die nötigen Abstände noch besser eingehalten werden können."
Im Sinne der behördlichen Kontaktsperren ist der Kundenkontakt frühzeitig eingeschränkt worden. Die Kundenberatung im Gebäude Löhertor, das Service-Center in Schlüchtern sowie der Info-Point in Lauterbach sind derzeit geschlossen. Gleiches gilt ebenfalls für das Bistro "52" im Löhertor. Dienstreisen und der Kundenkontakt im Außendienst wurden eingestellt oder stark eingeschränkt. Telefonisch und online ist die Rhön Energie aber weiterhin erreichbar, vor allem über unser Kundenportal im Internet, das mit vielen Funktionen rund um die Uhr zur Verfügung steht.
Wirtschaftliche Herausforderungen: "Erhebliche Einbußen"
Insgesamt stellt Heun aber fest: "Wir werden diese Herausforderung bestehen und bleiben leistungsfähig – werden aber auch erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Die Auswirkungen der Corona-Krise werden sich in den Quartalen zeigen, die noch kommen."
ÖPNV läuft mit weniger Fahrgästen - Bäder weiter dicht
Die Busse der Verkehrsbetriebe fahren auf den gewohnten Linien in der Region – wenn auch mit deutlich weniger Fahrgästen. Zum Schutz der Fahrer und Fahrgäste ist kein Einstieg durch die Fahrertür möglich und der Sitzbereich des Busfahrers ist weiterhin abgetrennt. Auf behördliche Anweisung geschlossen sind derzeit außerdem die Bäder, für die eine Tochtergesellschaft der Rhön Energie, die Bäder Betriebs GmbH, die Betriebsverantwortung trägt.
Abschließend stellt RE-Chef Martin Heun fest: "Bei all diesen Themen zahlt sich auch der enge Draht zu den Gebietskörperschaften und den Branchenverbänden sowie der Thüga aus. Die Abstimmung mit der Stadt Fulda sowie dem Landkreis Fulda ist seit jeher reibungslos und funktioniert auch in Krisenzeiten sehr gut." (Christian P. Stadtfeld) +++