„Stirbt die Biene, stirbt der Mensch“

Weltbienentag zu Ehren von Anton Jansá, dem Pionier der modernen Imkerei

Erich Wirf bei der Honigernte
Fotos: Gerhard Manns/ Erich Wirf

21.05.2020 / WILDECK - Der Weltbienentag am 20. Mai wurde von Slowenien im Rahmen der Organisation der Vereinten Nationen vorgeschlagen und am 20. Dezember 2017 angenommen, denn am 20. Mai 1734 wurde der Pionier der modernen Imkerei, Anton Janscha oder auch Janša in Brezcica in Slowenien geboren. Er war ein Slowenischer Hofimkermeister von Maria Theresia von Österreich, einer Fürstin aus dem Hause der Habsburger.



Anton Jansá war Erfinder der ersten Zargenbetriebsweise, bei der die rückwärtige Wand verschoben und somit der Bienen Volksstärke angepasst werden konnte, obwohl die bewegliche Wabe damals noch vollkommen unbekannt war. Er war Rektor der weltweit ersten modernen Imkerei-Schule zur Förderung der Bienenzucht sowie Verfasser zahlreicher Bücher über Bienenzucht und Imkerei. Aus den Tagen seiner Kindheit und Jugend ist bekannt, dass sich Anton Janscha schon recht früh für die Imkerei begeistert hatte und an den väterlichen Bienenständen mitgeholfen haben soll. Im Jahre 1766 absolvierte er mit seinen Brüdern, Lorenz und Valentin, an der K & K Akademie der bildenden Künste in Wien eine dreijährige Ausbildung zum Kupferstecher. Anton Janscha verstarb am 13. September 1773 in Wien.

Fleißige Immen sind wichtige Bestäuber und Honigproduzenten Bienen sind bekannt für ihre Rolle bei der Bestäubung und für die Produktion von Honig und anderen Bienenprodukten. Es gibt ein Sprichwort, das in unserer schnelllebigen Zeit und dem Klimawandel nichts von seiner Bedeutung verloren hat: „Stirbt die Biene, stirbt der Mensch“. Wenn immer wieder im Fernsehen über das Bienen-und Insektensterben berichtet wird, werden von namhaften Fachleuten als Hauptursachen dafür die intensive Landwirtschaft, Pflanzenschutzmittel und die Klimaerwärmung verantwortlich gemacht. Auch die Varroamilbe, ein Parasit der die Bienen befällt und so ganze Bienenvölker schwächt, ist für viele Imker ein Alptraum. Bei den Wildbienen ist die Lage in vielen Regionen schon sehr kritisch, denn bei diesen heimischen Bienenarten wird schon seit Jahren ein dramatischer Rückgang der Bestände beobachtet. Aber nicht nur die Bienen, auch bei Schmetterlingen und Insekten wird schon seit einiger Zeit ein starker Rückgang der Populationen festgestellt.

Bienenklau geht um: Beuten werden gestohlen

Als wenn das mit dem Bienen und Insektensterben nicht schon genug wäre, machen sich gewissenlose Zeitgenossen auch noch über die Beuten her, die von vielen Imkern gerne an blütenreichen Stellen oder an Waldrändern aufgestellt sind und stehlen diese mitsamt den Bienenvölkern.

Wenn der Imker dann diesen Frevel nicht bald bemerkt, stirbt das ganze Bienenvolk. Diese unglaublichen Vorgänge meldeten einige Imker im Landkreis Hersfeld-Rotenburg und brachten sie zur Anzeige. Dies unglaublichen Vorgänge teilte Imker Erich Wirf aus Hönebach dem Nachrichtenportal OSTHESSEN|NEWS mit und bittet die Bevölkerung, wenn man verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe von aufgestellten Beuten im Wald oder Feld bemerkt, die sich daran zu schaffen machen - dann sollte dies unbedingt der Polizei gemeldet werden. Wir Menschen müssen aufpassen und mit allen Mitteln die fleißigen Immen beschützen, damit eines Tages nicht doch noch die Biene ausstirbt und wir Menschen folgen. (Gerhard Manns) +++

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