43. Internationale Museumstag

"Überall lauert Geschichte und Kunst, die es zu entdecken gilt"

An diesem Sonntag ist Internationaler Museumstag.
Archivfotos: Maria Franco

18.05.2020 / HÜNFELD - Bundesweit findet an diesem Sonntag der 43. Internationale Museumstag statt. Das diesjährige Motto lautet "Das Museum für alle – Museen für Vielfalt und Inklusion". Sonderführungen, Workshops und interessante Aktionen haben in den vergangenen Jahren Jung und Alt in die Kulturinstitutionen gelockt. 2020 setzen viele Museen aufgrund der aktuellen Lage auf digitale Möglichkeiten oder lassen das Ereignis ganz ausfallen.



Der Internationale Museumstag kann auf eine lange Geschichte zurückgreifen – seit 1978 wird jährlich am dritten oder zweiten Sonntag im Mai die Aufmerksamkeit auf Kunstausstellungen gelenkt. Museen tragen nach wie vor, in vielerlei Hinsicht, eine besondere Bedeutung für unsere Gesellschaft. Dieser Meinung ist auch Museumsleiterin Ute Schneider vom Konrad-Zuse-Museum in Hünfeld (Landkreis Fulda). Die Wissensvermittlung steht im Vordergrund. "In unserer Zeit ist es extrem wichtig, Wege zu kennen, um sich Wissen anzueignen. Auch in Hinblick auf zukünftige Generationen. Wenn wir unsere Wurzeln nicht kennen, bringt uns das nicht weiter." Das Netz sei heutzutage voller Informationen und man verliere den Überblick – da sei es durchaus hilfreich einen Ort zu kennen, der grundlegende Informationen vermitteln kann.

Darüber hinaus sei es wichtig, Originale vor Ort sehen zu können. Eine gewisse Barriere entstehe vor allem zwischen dem Betrachter und dem Kunstwerk, wenn nur im Katalog durchgeblättert oder das Gemälde online angeschaut werde. "Im Museum kann der Betrachter eine Beziehung zum Objekt aufbauen. Die Wahrnehmung und Wirkung ist intensiver. Ein Museumsbesuch ist eben nicht ersetzbar."

In diesem Jahr fällt in der Konrad-Zuse-Stadt der Museumstag aus. Die Jahre zuvor gab es meistens besondere Aktionen, auch in Kooperation mit dem Keltenhof in Mackenzell. In Zukunft müsse man wohl zunehmend virtuell präsenter werden, bilanziert die Museologin. Da das Motto des Internationalen Museumstages immer weit gefasst ist, haben alle Kultureinrichtungen die Möglichkeit sich zu beteiligen. "Es ist schön, dass das Augenmerk an diesem Tag auf den Museen liegt. Der Nachteil ist nur manchmal gewesen, dass den Kulturbegeisterten reichlich Programm angeboten wird und nicht alles wahrgenommen werden kann."

Der Internationale Museumstag verdeutlicht Zusammenhalt: Kleine Museen erhalten die Chance, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und ihr Potenzial zu zeigen. "Überall lauert Geschichte und Kunst, die es zu entdecken gilt. Auch den Menschen, die das Ganze erhalten und weitergeben, gebührt Lob", so die Museumsleiterin abschließend. (Maria Franco) +++

Museumsleiterin Ute Schneider.

Das Konrad-Zuse-Museum in Hünfeld.
Archivfoto: Konrad-Zuse-Museum

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