Indoor-Spielpark könnte seit Samstag öffnen

Biberino-Inhaberin: "Verantwortung wird einfach auf Betreiber weitergeschoben"

Das Bebraer Biberino hat seit mehreren Wochen geschlossen.
Fotos: Kevin Kunze

13.05.2020 / BEBRA - Gerade Eltern und Kinder trifft die Corona-Krise hart. Nachdem wochenlang Spiel- und Sportplätze gesperrt waren, können sie wieder ein wenig aufatmen. Allerdings profitiert nicht jeder von den Lockerungen der Landesregierung. Der Indoor-Spielpark "Biberino" in Bebra muss fast unmögliche Auflagen erfüllen, um den Betrieb wieder aufzunehmen. Betreiberin Kerstin Rüppel ärgert sich über die Politik. Ihrer Meinung nach würden sie die Verantwortung einfach an die Betreiber weiterschieben. 



Viele Osthessen haben sich an die Abstands- und Hygieneregeln gewöhnt. Doch wie ist die Situation für die Kinder? Einerseits ist es schwierig, Grundschulkindern zu erklären, sie müssen zu ihren Freunden 1,50 Meter Abstand wahren. Andererseits können sie das Coronavirus übertragen. Zwar haben seit kurzer Zeit Spiel- und Sportplätze wieder geöffnet, Schulen und Kindergärten sind aber in großen Teilen geschlossen. Auch die Hallenspielplätze könnten wieder ihre Pforten öffnen. Biberino-Betreiberin Kerstin Rüppel hat dazu allerdings eine klare Meinung: "Wir können als Betreiber nicht die vorgeschriebenen Abstandsregeln kontrollieren. Die Verantwortung wird von der Politik einfach an uns Betreiber übertragen. Dieses Vorgehen ärgert mich." Zudem erklärte sie, dass Kinder über sechs Jahren beim Spielen einen Mund- und Nasenschutz tragen müssten. Für Rüppel ist dies ebenfalls nicht umsetzbar.

Am Dienstagvormittag beriet in einer dreistündigen Videokonferenz auch der 'Verband der Hallen- und Indoorspielplätze' über die derzeitige Situation. Grundtenor war, dass die Indoor-Spielplätze die Abstandsregelungen nicht im normalen Betrieb umsetzen können. Bisher dürfen die Parks nur in Hessen öffnen.

Zu wenig Konzepte für Kinder und Eltern


"Ich finde, es gibt generell zu wenig Konzepte für Kinder und Eltern. Bei uns gibt es derzeit Überlegungen mit Schulen und Kindergärten zu kooperieren, um die Kinder im 'Biberino' spielen zu lassen. Dort würden zwar auch die Abstandsregeln gelten - durch die Anwesenheit von Betreuerin und Lehrern wäre dies allerdings einfacher zu kontrollieren", so Rüppel im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.

Seit 13 Jahren gibt es das 'Biberino' nun in Bebra - allerdings plagen die Betreiberin auch Zukunftssorgen. Die 13 Minijobber und eine Teilzeitkraft mussten entlassen werden. Seit dem 15. März hat der Hallenspielplatz nunmehr geschlossen. Zwar könne man einige Monate ohne Einnahmen überleben, aber in den nächsten Wochen und Monaten muss sich etwas verändern. Sonst könne es sein, dass der Spielpark schließen müsse, zeigt sich die Betreiberin betrübt.

Dennoch will sie nicht aufgeben und verweist im Gespräch darauf, dass es nicht vordergründig um den wirtschaftlichen Aspekt gehe: "Ich will die Eltern einfach entlasten und den Kindern etwas Abwechslung bringen. Momentan gibt es die Überlegung, das 'Biberino to go' zu entwickeln. Dort wollen wir einfach zu den Familien kommen und eine Hüpfburg vermieten, um das Gefühl dorthin zu transportieren. (Kevin Kunze)+++

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