33.000 tote Tiere

Ursache für das mysteriöse Meisensterben gefunden - Fallzahlen gehen zurück

Endlich sinken die Fallzahlen, immer weniger Tiere sterben
Symbolbild: Pixabay

08.05.2020 / REGION - 33.000 tote Blaumeisen, 18.000 Verdachtsmeldungen: Wochenlang war nicht klar, was für das Sterben der kleinen Sperlingsvögel verantwortlich war. In 18 Landkreisen aus den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Nordrhein- Westfalen, Niedersachsen, Brandenburg und Hessen wurden im April zahlreiche verendete oder schwerkranke Tiere gemeldet (OSTHESSEN|NEWS berichtete).



Angesichts der besonderen Betroffenheit von Blaumeisen und der Jahreszeit des Auftretens passe keine der bekannten kursierenden Vogelkrankheiten zum neuen Phänomen, erklärte der NABU im vergangenen Monat. Die noch lebenden Vögel wirkten apathisch, reagierten nicht mehr auf ihre Umwelt und litten unter Federausfall sowie verklebten Augen. Experten standen wochenlang vor einem Rätsel.

Erste Mutmaßungen in der Fachwelt gingen in Richtung einer Infektion mit Bakterien oder Parasiten, doch erst kürzlich konnte die Ursache gefunden werden: Schuld am Meisensterben ist das Bakterium Suttonella ornithocola, welches erstmals 1996 in Großbritannien auftrat. Überregional waren bisher noch keine Tiere verendet. Für Menschen und Haustiere sei der Erreger ungefährlich, teilt der NABU nun mit.

Jeder, der einen toten Vogel findet, sollte diesen allerdings grundsätzlich nur mit Handschuhen berühren, rät der Naturschutzbund. „Vögel können auch an anderen Krankheiten sterben oder mehrere Pathogene in sich tragen.“  Die Zahl der Meldungen pro Fundtag gingen jetzt endlich zurück. „Es sind inzwischen weniger als 100 Meldungen pro Tag (zum Vergleich: Das Maximum waren fast 1.300 Meldungen am Karfreitag, den 10. April). Wir erwarten, dass das „Meisensterben“ im Laufe des Monats zu einem Ende kommt – jedenfalls für dieses Jahr.“

Funde von Meisen können auch weiterhin unter www.NABU.de/meisensterben mit Daten und Fotos gemeldet werden. (mr) +++





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