Mehr als ein Vierteljahrhundert
Volker Strauch: Geschäftsführer des Umweltzentrums stellt Nachfolger vor
Fotos: Suria Reiche
30.04.2020 / FULDA - Länger als ein Vierteljahrhundert war Volker Strauch (63 Jahre alt) der Geschäftsführer des Umweltzentrums in Fulda. Nun geht er in den Ruhestand. Bevor er am Donnerstag seine Arbeit beendet, übergibt er sein Amt an seine Nachfolger: Alexander Sust und Timo Heumüller. Die beiden hat er in den vergangenen zwei Monaten in die Aufgaben im Umweltzentrum eingearbeitet.
Es sind große Fußstapfen, in die Sust und Heumüller nach diesem Donnerstag treten, sagen sie. Gemeinsam mit Strauch treffen wir sie im Garten des Umweltzentrums in den Fuldaauen, wo sie sich im Kreis um ein kaputtes Fahrrad versammelt haben, das sie zuvor verkehrt herum aufgestellt haben. „Das ist quasi ein Sinnbild für die Nachhaltigkeit, die wir hier im Umweltzentrum leben und weitergeben wollen“, sagt Sust, der sich bewaffnet mit Flickzeug am Hinterreifen des Fahrrads zu schaffen macht. „Wir möchten unseren Besuchern hier unter anderem einen Lebensentwurf zeigen, bei dem man sich auf die Umwelt besinnt, Dinge wertschätzt, zum Beispiel einen kaputten Fahrradreifen. Zu uns kann man kommen, wir geben Tipps und Tricks, wie man die Dinge reparieren kann und wenn man möchte, bekommt man in unserem Umweltbistro auch einen Café zur Stärkung“, erklärt er.
„Hier ist kein Tag wie der andere“
Auf die beiden wartet ein abwechslungsreicher Job: „Hier ist kein Tag wie der andere“, sagt Strauch, für den das vergangene Vierteljahrhundert auch deswegen wie im Flug vergangen ist. Das Feld, das er nun überlässt, könnte aufgeräumter kaum sein, finden seine Nachfolger: „Volker macht uns die Übernahme sehr einfach. Wir werden nicht nur die Märkte, die hier regelmäßig im Frühjahr und im Herbst stattfinden, beibehalten. Das Umweltzentrum war schon immer ein Garant für Nachhaltigkeit. 1994 wie heute. Wir wollen also das meiste so weiterführen, wie es bereits ist. Natürlich muss hier und da ein wenig saniert und erneuert werden. Wirklich überdenken werden wir lediglich die Wirkung nach außen – also, wie das Umweltzentrum bei den Menschen, vor allem den Jüngeren, wahrgenommen wird.“ Zudem sollen Initiativen, die sich mit Nachhaltigkeit beschäftigen, eingeladen werden. „Wir wollen das Netzwerk zwischen ihnen stärken. Damit sie sich hier in unserem Zentrum untereinander austauschen können.“„Auch wir sind also Suchende, wir moderieren und organisieren“, sagt Sust, „niemand kann immer alles wissen.“ Aber genauso wie Strauch es in den vergangenen 26 Jahren getan hat, wollen auch Sust und Heumüller alles dafür tun, dass die Menschen – egal, ob jung oder alt - das Umweltzentrum mit dem nötigen Wissen verlassen, das sie brauchen, um Natur und Umwelt zu schützen. Denn das ist es, was hier bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert gelebt und weitergegeben wird. „Hoffentlich noch mindestens ein weiteres Vierteljahrhundert“, so Sust und Heumüller. Ganz im Sinne des Geschäftsführers der ersten Stunde: Volker Strauch. (Suria Reiche) +++