Brief an Kanzlerin Merkel
Fuldas DEHOGA-Chef: "Vielen Gastro-Betrieben steht das Wasser bis zum Hals"
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23.04.2020 / REGION -
In der Gastronomie- und Hotel-Branche herrscht wegen der Corona-Krise Verzweiflung: Bei den Lockerungen der Bundesregierung blieben Restaurants, Cafés und Kneipen komplett außen vor. "Es war schon deprimierend, dass wir gar nicht erwähnt wurden", sagt Andreas Rau, Vorsitzender der regionalen Gastronomen-Gemeinschaft "Rhöner Charme" zu OSTHESSEN|NEWS.
Der Branche fehlt eine Perspektive, ein Licht am Ende des Tunnels der Krise. Deshalb haben sich Dutzende Promi-Köche - darunter Tim Mälzer, Tim Raue und Frank Rosin - große Zulieferer wie Deutschlands größter Fleischlieferant Clememns Tönnies und Großhändler wie die Metro AG mit einem Brief direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewandt.
Sie fordern eine baldige, verantwortungsvolle Öffnung der Gastronomie unter Wahrung von Hygiene- und Abstandsregeln, eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent, um finanzielle Spielräume zu schaffen und staatliche Direkthilfen.
"Vielen steht das Wasser bis zum Hals"
In der Gastronomie sei die Finanzdecke sehr dünn, die Fixkosten seien mit Personal, Pacht und Lebensmitteln sehr hoch. "Ohne zusätzliche Unterstützung, etwa die Absenkung der Mehrwertsteuer, ist die Einschätzung unseres Bundesverbandes realistisch, das zeigen auch die Rückmeldungen der Region: Dann steht jeder dritte Betrieb vor der Insolvenz", macht Ackermann deutlich.
Er habe aber auch großes Verständnis für das Vorgehen der Politik. "Ich möchte nicht in deren Haut stecken und die Entscheidung treffen. Dennoch wünschen wir uns natürlich eine baldige Öffnung, um einfach ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen." Denn klar sei auch: "Dann ist natürlich nicht alles beim Alten. Es wird über ein Jahr dauern, bis es wieder wie vorher sein könnte." (Christian P. Stadtfeld) +++