Corona verstärkt Trend zur Deglobalisierung
Neuer IHK-Chef Michael Konow erklärt, wie wir gestärkt in die Zukunft gehen
Fotos: Hendrik Urbin
15.04.2020 / FULDA -
"Das hat alles nicht stattgefunden. Es ist aber nur ein kleines Opfer, wenn man sich die Situation anschaut, die viele Unternehmen derzeit erleiden müssen", sagt Konow im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Er wirkt sehr bescheiden aber direkt. Und er ist sich seiner großen Verantwortung bewusst: "Die IHK muss gerade jetzt eine wichtige Rolle übernehmen und professioneller, sachkundiger Ratgeber für die Mitgliedsunternehmen sein."
Eine zweite Chance: die Rückkehr zu globalen Lieferketten. "Sind wir von einzelnen Ländern abhängig, kann das in Krisenzeiten schwere Folgen haben. Aktuell sind Ketten teilweise durch das Coronavirus unterbrochen. Das Problem könnte aber auch irgendwann einmal politisch bedingt sein. Deshalb sollten Unternehmen ihre Lieferketten diversifizieren und über eine Deglobalisierung nachdenken. Dies wiederum wäre dann eine Riesenchance, gerade auch in unserer Region Fulda."
Der IHK Fulda gehören ca. 14.000 Mitglieder und 36 hauptamtliche Mitarbeiter an. Sie ist damit die größte und stärkste Interessenvertretung der regionalen Wirtschaft.
Die großen Zukunftsthemen der IHK: Fachkräfte, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Gründung. "Fulda muss sich nicht verstecken, die Region ist fantastisch - wirtschaftlich wie touristisch." Konows Botschaft: "Wenn Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Zusammenhalt beweisen und das lange über die Corona-Krise hinaus auch beibehalten, dann werden wir gestärkt in die Zukunft gehen." (Christian P. Stadtfeld) +++