Schutzausrüstung Made in Germany
"Medikamente in Deutschland produzieren" - Kommentar von Gerhard Manns
Archivfotos: O|N/Jonas Wenzel/Julissa Bär/Hans Hubertus Braune
21.04.2020 / REGION -
Unser Mitarbeiter Gerhard Manns spricht sich ganz klar für das Motto "Made in Germany" aus. Wenn es nach ihm gehen würde, werden Schutzausrüstung und Medikamente wieder in Deutschland produziert. Hier sein persönlicher Beitrag:
Einige (wenige) Firmen haben es uns Deutschen Verbrauchern schon seit vielen Jahren vorgelebt, denn ihre Produkte werden ausschließlich in Deutschland produziert. Sie haben sich dem „Billig, Billig-Wahn“ widersetzt und dem Qualitäts-Label „Made in Germany“ die Treue gehalten. Als gutes Beispiel nenne ich die Firma mit dem Affen, da weiß wohl jeder in unserem Land wer damit gemeint ist, oder? Lieber ein paar Cent mehr ausgeben, aber man weiß, wo es herkommt und was man daran hat, eben deutsche/EU Qualität.
Als besonders tragisch empfinde ich, dass es erst einer für uns alle so bedrohlichen Corona-Pandemie bedurfte, damit jedem in Deutschland, mittlerweile auch der Regierungskoalition und den Politikern in Berlin, klar wurde, wie groß doch die Abhängigkeit in unserem großartigen Land von Produkten aus Asien ist.
Wenn ich mir vorstelle, und wie oft schon im öffentlich rechtlichen Fernsehen darüber berichtet wurde, dass wichtige Medikamente, wie Blutdrucksenker oder Antibiotika und für unsere Verhältnisse kaum vorstellbar, in kleinen Gebäuden oder sogar Garagen, unter oftmals mangelhaften hygienischen Verhältnissen, im tiefsten Hinterindien, China oder sonstigen asiatischen Ländern hergestellt werden, dann sträuben sich mir die Nackenhaare. Ganz zu schweigen von der in vielen asiatischen Ländern weit verbreiteten Kinderarbeit. Das alles geschieht vor dem Hintergrund der Gewinnmaximierung einiger Pharmafirmen, gepaart mit der Gier nach immer mehr Boni für einige wenige Bosse und möglichst hohen Gewinnausschüttungen für die Aktionäre.
Made in Germany?
Die Textilfirma mit dem Affen sollte allen als gutes Beispiel dienen, denn die nähen zurzeit auch Mundschutzmasken „Made in Germany“. Dank an unsere Kommunalpolitiker für die mutigen Entscheidungen und das entschlossene Handeln, mit Steuermitteln den am finanziellen Tropf hängenden Kliniken unter die Arme zu greifen, damit diese weiter für unsere Gesundheit und Vorsorge, auch in Zeiten von Corona, bereitstehen.
Für mich völlig unverständlich ist die Tatsache, dass die Krankenkassen in den letzten Jahren Milliarden an Rücklagen angehäuft haben und die finanziellen Mittel für unsere Gesundheit und den Kliniken immer weiter zurückgefahren wurden. Einen dicken Hals vor Zorn bekomme ich, wenn man hört, dass die Bosse und Vorstände der Krankenkassen mit dicken Gehältern im Jahr ausgestattet sind. Da kommt gelinde gesagt, nicht nur bei mir, großer Frust auf. Da dürfte die Frage nach der Verhältnismäßigkeit und wie man mit unseren Krankenkassenbeiträgen umgeht, schon mal gestellt werden.
Dies alles dem kleinen Mann oder dem Rentner, der sein Leben lang geschuftet hat und dann mit einer kleinen Rente auskommen muss, mit der er kaum über die Runden kommt, zu erklären, dürfte schwierig sein. Über Politikverdrossenheit und Protestwähler darf man sich über solche Ungerechtigkeiten dann sicherlich nicht mehr wundern, Höcke und Co lassen grüßen. (Gerhard Manns) +++