Erheblicher Beratungsbedarf
32.000 Kurzarbeit-Anzeigen in Hessen binnen zwei Wochen
Archivfoto: O|N / Stefanie Harth
01.04.2020 / REGION -
Die Anzeigen auf Kurzarbeit, die bei den Agenturen für Arbeit in Hessen aufgrund der aktuellen Lage eingingen, sind massiv angestiegen. In Folge der Corona-Krise sind in den letzten beiden Wochen hessenweit knapp 32.000 Anzeigen auf Kurzarbeit bei den Arbeitsagenturen eingegangen.
Selbst während der Wirtschafts- und Finanzkrise, die ihren Höhepunkt im März 2009 erreichte, lag der Höchstwert in einem kompletten Monat in Hessen bei 1.470 Anzeigen. War es damals in erster Linie das verarbeitende Gewerbe, das das Instrument der Kurzarbeit nutzte, sind diesmal in einem großen Maße auch der Dienstleistungssektor sowie der Logistikbereich betroffen.
Viele Unternehmen sind daher erstmals von Kurzarbeit betroffen, der Beratungs- und Unterstützungsbedarf ist erheblich. Bis zu 2.000 Unternehmen werden täglich durch die Agenturen für Arbeit in Bezug auf Kurzarbeit individuell telefonisch beraten.
In Bezug auf die kommenden Wochen ergänzt er: „Die Anzahl der betroffenen Unternehmen ist letztlich nicht entscheidend für die Frage, welche Langfristfolgen wir zu erwarten haben, sondern die Dauer der Krise. Kurzfristig kann Liquidität durch Staatshilfen sichergestellt und Unternehmen bei den Kosten durch Kurzarbeit entlastet werden. Mittelfristig kann der Staat jedoch nicht alle Risiken abdecken.“ (pm) +++