Getrübte Freude nach der Wahl

Jochen Vogel (CSU): Eine Bürgermeisterwahl in Corona-Zeiten

Die Freude über den Wahlsieg ist bei Jochen Vogel (CSU) aktuell gedrübt
Archivbild: Hendrik Urbin

31.03.2020 / BAD BRÜCKENAU - Jochen Vogel (CSU) wird neuer Bürgermeister von Bad Brückenau. In einer Stichwahl am Sonntag konnte der 48-Jährige die meisten Stimmen holen. Doch obwohl Vogel den klaren Sieg davontrug, ist die Stimmung des 48-Jährigen am Montagmorgen getrübt: „Natürlich freue ich mich über den Wahlausgang“, erklärt er im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.



Die Anspannung, die sich über die letzten Tage aufgebaut hätte, wäre endlich abgefallen. „Zwei meiner Bekannten liegen allerdings aktuell wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus.“ Beide, so sagt er, gehörten nicht zu einer der Risikogruppen. „Die Freude über den Wahlerfolg ist dementsprechend gedämpft, zumal ich heute Morgen bereits die nächste Corona- Infektion in der Gemeinde gemeldet bekommen habe.“

Aber nicht nur die Sorge um die Infizierten treibt den Mottener Bürgermeister um. „Ich habe mir die Übergabe hier ganz anders vorgestellt und kann Dinge, die ich vor der Beendigung meiner Amtszeit in Motten noch anstoßen wollte, durch die Virus-Krise einfach nicht mehr erledigen.“ Jede Woche, meint er, müsse man nun sehen, wie es weiterginge. Ein schwieriges Vorgehen für einen Rathauschef, der langfristig planen muss.

„Zum ersten Mai werde ich Bürgermeister von Bad Brückenau. Natürlich werde ich die Stelle mit voller Kraft antreten und mein Bestes geben.“ Wie dies in Zeiten von Corona aussieht, weiß aber auch Vogel noch nicht. „Man kann ja keine Stadtverordnetenversammlungen abhalten, keine Ortstermine vereinbaren. Es ist einfach momentan alles sehr schwierig, da absolut gar nichts typisch abläuft.“

Auch wenn der Familienvater nicht glaubt, dass das Virus schnell wieder verschwindet, lässt er den Mut nicht sinken, dass bald wieder ein wenig Normalität herrscht. „Wie gesagt, ich freue mich wirklich auf meine neue Aufgabe in Bad Brückenau. Ich hoffe nur inständig darauf, dass auch nach der Corona-Krise noch all diejenigen da sein werden, mit denen man heute fest rechnet.“ (mr) +++

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