Diakonie Hessen: 70.000 Euro Soforthilfe

Coronavirus: Wohnungslose Menschen brauchen jetzt besondere Fürsorge

Obdachlose erhalten Unterstützung.
Symbolbild: pixabay

27.03.2020 / REGION - Wohnungslose Menschen sind von den aktuellen Einschränkungen durch das Coronavirus in besonderem Maß betroffen. „Das Virus macht auch nicht vor Menschen halt, die durch ein Leben auf der Straße bereits gesundheitlich geschwächt sind. Zudem ist ihnen der Rückzug in eine sichere Wohnung verwehrt. Ihr Leben spielt sich in der Öffentlichkeit ab. Sie sind existenziell auf Hilfe und Unterstützung angewiesen“, so Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen.



Doch Dienste und Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe müssen ihre Unterstützungen massiv einschränken: Viele Tagesaufenthalte haben geschlossen oder sind für Hilfesuchende nur noch begrenzt zum Duschen oder Wäsche waschen nutzbar. Vielerorts fällt das gemeinsame Mittagessen in den Einrichtungen weg, das ihnen gelegentlich eine warme Mahlzeit ermöglichte. Pfandflaschensammeln und Betteln ist kaum noch möglich, der Verkauf von Straßenzeitungen ist zum Erliegen gekommen. Carsten Tag: „Der notwendige Umgang mit dem Coronavirus greift tief in den Alltag ein – auch in den von wohnungslosen Menschen. Ihre Notlage ist nun umso konkreter und schmerzhafter spürbar.“

70.000 Euro Soforthilfe für wohnungslose Menschen

Die Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie Hessen stellt wohnungslosen Menschen daher kurzfristig und unbürokratisch 70.000 Euro aus den Projektmitteln „Krank auf der Straße“ zur Verfügung. Die Mittel stammen aus Spenden engagierter Bürgerinnen und Bürger und aus Kollekten der Evangelischen Kirchen in Hessen. „Der Dank gilt all jenen, denen der Nächste nah ist“, so Stefan Gillich, Abteilungsleiter in der Diakonie Hessen und zuständig für die Wohnungsnotfallhilfe. „Das Geld gibt Einrichtungen die Möglichkeit, individuelle Härten bei Hilfesuchenden abzufedern. Es ist und bleibt akute Nothilfe. Was jedoch dauerhaft für diese Menschen benötigt wird, sind bezahlbare Wohnungen im ländlichen Raum.“ (pm) +++

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