Shutdown in Deutschland!

Harte Corona-Maßnahmen beschlossen - Söder: "Katastrophenfall für Bayern"

Markus Söder (CSU), Parteivorsitzender und Ministerpräsident von Bayern, spricht auf einer Pressekonferenz in der bayerischen Staatskanzlei zu den Auswirkungen der Coronavirus-Infektionen in Bayern.
Foto: picture alliance/Matthias Balk/dpa

17.03.2020 / BERLIN - Jetzt kommt es zum Shutdown in Deutschland. Heißt: Die Regierung fährt das öffentliche Leben auf ein Minimum zurück. Beschlossen haben diesen außergewöhnlichen Plan die Bundesregierung und die 16 Bundesländer in einer Krisensitzung am Montag. Dabei wird betont: "Wir wollen alles tun, was notwendig ist. Der Staat muss mit einem Geist auf diese Bewährungsprobe reagieren. Dabei handeln wir nicht panisch, aber entschlossen."



Die Regierungschefs greifen in der Corona-Krise nun noch schärfer durch. Ihr Ziel: soziale Kontakte ausdünnen und das öffentliche Leben verlangsamen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länder-Chefs haben sich in einer Telefon-Schalte auf die neuen Leitlinien geeinigt. Bayern hat die Maßnahmen bereits im Freistaat umgesetzt. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erklärt am Vormittag auf einer Pressekonferenz: "Die Lage ist sehr ernst und sie verändert sich täglich, leider nicht zum Guten. Die Zahl der Infektionen steigt deutlich. Wir rufen deshalb für gesamt Bayern den Katastrophenfall aus." Söder spricht von "einschneidenden Maßnahmen", die notwendig seien. "Es gibt aber keinen Grund zur Panik, auch nicht für Hamsterkäufe. Stattdessen gelten Sorgfalt und Ernsthaftigkeit im Umgang."

Das Leben in Deutschland wird sich mit diesen Maßnahmen verändern: Viele Geschäfte und Teile des öffentlichen Lebens machen zu. Lebensmittelmärkte, Getränkemärkte, Drogerien, Apotheken, Sanitätshäuser, Banken und Sparkassen, Poststellen, Friseure und Tankstellen sollen aber geöffnet bleiben. Zusätzlich dazu sollen Sonntagsverkaufsverbote für diese Läden bis auf Weiteres grundsätzlich ausgesetzt werden.

Geschlossen werden: Spielplätze, Bars, Clubs, Diskotheken, Theater, Opern, Konzerthäuser, Museen, Messen, Ausstellungen, Freizeit- und Tierparks und Anbieter von Freizeitaktivitäten (drinnen und draußen!), Spezialmärkte, Spielhallen, Spielbanken, Wettannahmestellen, Prostitutionsstätten, Bordelle, Einrichtungen in denen Sportbetrieb stattfindet: Sportanlagen, Schwimm- und Spaßbädern, Fitnessstudios - und: alle weiteren, nicht an anderer Stelle des Papiers genannten Verkaufsstellen des Einzelhandels, insbesondere Outlet-Center.

Nachdem die Deutschen Grenzen bereits seit Montag 8 Uhr geschlossen sind, fordert EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Nachmittag ein 30-tägiges Einreiseverbot in die Europäische Union.

Eine Ausgangssperre wird es in Deutschland nicht geben. 
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) informiert ab 17.30 Uhr die Bevölkerung und über die hessischen Maßnahmen. OSTHESSEN|NEWS wird fortlaufend berichten. (Christian P. Stadtfeld) +++

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