Landesregierung zum Thema Corona

Sozialminister Klose: "Es ist eine Herkules-Aufgabe, die es zu meistern gilt!"

Kai Klose (Bündnis 90/Die Grünen, l-r), Hessischer Minister für Soziales und Integration, Volker Bouffier (CDU), Ministerpräsident von Hessen, und Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen), Wirtschaftsminister in Hessen, während einer Pressekonferenz in der Staatskanzlei.
Fotos: picture alliance/Silas Stein/dpa

14.03.2020 / REGION - Die Pressekonferenz in Wiesbaden am Freitagabend klärte in vielen offenen Fragen, wie es in Zukunft weitergehen soll, auf. Die Minister aus unterschiedlichen Ressorts äußerten sich zum aktuellen Stand in Bezug auf das Coronavirus und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Gesellschaft. Ein Maßnahmenpaket wurde in dem Zusammenhang vorgestellt.

Neue Herausforderungen


Sozialminister Kai Klose (Grüne) führte zu Beginn an, dass wir vor neuen Herausforderungen stehen. "Es ist eine Herkules-Aufgabe, die es gemeinsam zu meistern gilt." Dennoch sei das Gesundheitssystem hier eines der besten der Welt. Für ihn seien die Orientierungspunkte des RKI und des Bundesministeriums für Gesundheit maßgebend. "Diese wurden korrekterweise die letzten Tage immer wieder angepasst." 133 bestätigte Personen sind mit dem Virus nach dem Stand von Freitag infiziert. Vor allem ältere Bürger mit Vorerkrankungen müssten geschützt werden. "Jetzt gilt es diejenigen zu schützen, die besonders bedroht sind. Dafür müssen wir in Kauf nehmen, dass öffentliche Leben vorerst einzustellen." 

Das Maßnahmenpaket 

Die Verantwortlichen des Landes Hessen haben ein Maßnahmenpaket entwickelt. Dieses sieht vor, dass Menschen, die aus Risikogebieten zurückkehren, Heime und Kliniken 14 Tage lang nicht besuchen dürfen. Ausgeschlossen seien dabei Eltern von minderjähriger Patienten in Krankenhäusern. Alle Funktionsträger, die bestimmten Berufsgruppen angehören und aus den kritischen Gebieten zurück nach Deutschland reisen, sollen 14 Tage unter Quarantäne gestellt werden. Dazu gehören unter anderem: Polizisten, Feuerwehrkräfte, medizinisches Personal, Richter und Staatsanwälte. "Damit soll sichergestellt werden, dass sich die Kollegen nicht anstecken", so Klose. 

Weitere Minister zur aktuellen Lage

Der Hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU) äußert sich ebenfalls zu den Vorkehrungen. In dem Zeitraum von fünf Wochen könne die Lage nun beobachtet werden. Er erklärt, dass die Lehrer an den Schulen weiterhin im Dienst stehen und Schülern weiterhelfen können. Über eine Alternative zum Präsenzunterricht wird nachgedacht.

Peter Beuth (CDU), Hessischer Minister des Innern und für Sport, versichert, dass die Einsatzbereitschaft der Polizei sichergestellt sei. "Die Sicherheit und Ordnung ist gewährleistet und wir sind mit dem nötigen Personal ausgestattet. Er verweist auch auf die Hessen-Warn-App. "Diese App ist ein hilfreiches Instrument. Sie bietet Informationen zum Thema Infektionsschutz, aber informiert auch über örtliche Hinweise."

Hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) führt aus, dass der öffentliche Nahverkehr aufrechterhalten wird. "Es gibt Empfehlungen, die wir umsetzen werden. Eine wurde schon realisiert, wie das hinten Einsteigen in den Bus." Das Sonntagsverbot wurde bereits aufgehoben, um die Lebensmittelzufuhr zu gewährleisten. Die Auswirkungen der Wirtschaft in den nächsten Wochen werden deutlich spürbar sein. "Wir sind handlungsfähig, einen Ausgleich zu schaffen." Am Freitag habe man vom Bund aus beschlossen, unbegrenzte Liquiditätshilfen zu erbringen und betroffene Unternehmen schnellstmöglich zu unterstützen. (Maria Franco) +++

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