HSG steigt in die Oberliga auf
Die etwas andere Meisterschaft für Großenlüder/Hainzell
Archivfoto: Jonas Wenzel (Yowe)
14.03.2020 / GROßENLÜDER -
Es war ohnehin eine Frage der Zeit, bis Handball-Landesligist HSG Großenlüder/Hainzell zum Meister gekürt wird. Da die Saison nun vorzeitig beendet wurde, feiert der Tabellenführer quasi unter Quarantäne die Meisterschaft und den Aufstieg in die Oberliga. Wir haben mit Benedikt Dimmerling über den etwas anderen Titelgewinn unterhalten.
In einer Welt ohne Coronavirus hätte die HSG Großenlüder/Hainzell am kommenden Sonntag gegen den TV Hersfeld die Meisterschaft perfekt machen können, wenn Fuldatal/Wolfsanger am Tag zuvor keinen Sieg gegen die MSG Körle/Guxhagen eingefahren hätte. In einer vollbesetzten Lüdertalhalle, in der es bei einem HSG-Erfolg in den letzten Minuten der regulären Spielzeit niemanden mehr auf den Sitzen gehalten hätte.
Doch da die Saison beendet wurde, kürte sozusagen der Hessische Handball-Verband (HHV) die HSG zum Meister. "Es ist natürlich cool, aber wenn es im Spiel passiert wäre mit den ganzen Emotionen und Zuschauern wäre es besser gewesen. So sitzt man daheim und freut sich alleine", sagt Benedikt Dimmerling, der sich natürlich trotzdem über die erreichte Meisterschaft und den geschafften Aufstieg freut.
Denn Großenlüder/Hainzell marschierte in der Hinrunde von Erfolg zu Erfolg, erst gegen den VfL Wanfried am zweiten Rückrunden-Spieltag und vergangenes Wochenende gegen den Hünfelder SV gab es Niederlagen. Kleine Kratzer auf dem Weg zum Titel, denn der Vorsprung war schon nach der Hinrunde enorm. "Da haben wir vor der Saison nicht mit gerechnet, das war schon ein überraschender Saisonverlauf", so Dimmerling, der davon ausging, dass mehr Mannschaften länger um den Aufstieg kämpfen würden.
Die Meisterfeier wird jedoch noch auf sich warten lassen müssen, denn alle Spieler der HSG Großenlüder/Hainzell sind in Quarantäne. Die Ergebnisse von den Tests, die am Donnerstag gemacht wurden, werden wohl erst Anfang nächster Woche bei den Spielern eintreffen. "Wir freuen uns dann, wenn wir uns in zwei oder drei Wochen dann alle sehen. Da werden wir uns schon noch was einfallen lassen", versichert Dimmerling.
Für die HSG Großenlüder/Hainzell geht es nun also in die Oberliga. Erfahrungen sammeln, lautet dann das Motto. "Man sieht ja in Vellmar, wie groß der Leistungssprung ist, und die haben sich nochmal verstärkt. Aber wir freuen uns sehr auf die Saison", blickt Kapitän Dimmerling voraus - und ist vor allem froh, dass der Aufstieg möglich ist: "Es ist natürlich gut für uns, dass der HHV so entschieden hat. Wenn wir nach der überragenden Runde nicht aufgestiegen wären, wäre das der Super-Gau." (Tino Weingarten) +++