Kann es eigentlich einen Gott geben?

„Hoch Oben Gottesdienst“ zum Thema „Zweifel?!“ am Frauenberg

Die Band „One Collective“
Fotos: antonius

13.03.2020 / FULDA - In Deutschland scheint die Angst vor dem Unbekannten neue Dimensionen zu erreichen. Die Medienlandschaft berichtet verantwortungsbewusst im Stundentakt über das Coronavirus und im Kollegen- und Bekanntenkreis kommt derzeit immer wieder dasselbe Gesprächsthema auf. Mit dem Blick auf allerlei Themen und die Schieflage in der Welt fragt sich manch einer: Kann es eigentlich einen Gott geben? So fand nun unter dem Thema „Zweifel?!“ in der Klosterkirche auf dem Frauenberg ein besonderer „Hoch Oben Gottesdienst“ statt.

Wertvolle Antworten auf die Fragen des Lebens gab Dr. Björn Hirsch, der gleichzeitig Gründer des überkonfessionellen christlichen Netzwerks „All For One“ ist. Das junge Netzwerk durfte dieses Mal bei der regelmäßig durch antonius und die Franziskaner stattfindende Veranstaltung eine Mitgestaltungsfunktion übernehmen. Dass Zweifel etwas vollkommen legitimes und normales sind, wurde im Verlauf der Predigt schnell deutlich: Vor allem anhand eigener Erfahrungsberichte machte Hirsch klar, dass auch er in seiner Beziehung mit Gott immer wieder mit Zweifeln konfrontiert wurde. Beispielhaft war dabei für ihn sein längerer Aufenthalt in Ghana, bei der er hautnah einen starken Kontrast der Lebensverhältnisse zur westlichen Welt beobachtet hat. Allein das Erleben solcher Ungerechtigkeit werfe für ihn zwangsläufig Fragen auf.

Doch seien Zweifel auch in der Bibel kein unbekanntes Phänomen: Man finde hier immer wieder Menschen, die schreckliches Leid erleben und dadurch in ihrer Glaubensbeziehung ins Wanken geraten. Selbst der Jünger Thomas habe nach Jesu Sterben daran gezweifelt, dass dieser von den Toten auferstanden sei. Bis zu dem Zeitpunkt, als Jesus dann doch leibhaftig vor ihm stand und ihm mit Sanftmütigkeit begegnete.

Während der musikalischen Begleitung durch die netzwerkeigene Band „One Collective“ hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, ihre Zweifel und Gebetsanliegen niederzuschreiben und sie vorne ans Kreuz zu pinnen. Letztlich wurde auch durch die gesungenen Liedern klar, dass Gott selbst kein sorgenfreies oder einfaches Leben in einer abgedrifteten Welt verspricht, er dafür aber absolut erlebbar ist und eine wunderbare Perspektive geschaffen hat, die Vertrauen aufbauen und Zweifel abbauen kann. (pm) +++


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