Erste Mitarbeitergehälter gezahlt
Reifen Krieg: "Suche nach neuem Investor verläuft positiv"
Archivfotos: O|N/Christian P. Stadtfeld
05.03.2020 / NEUHOF -
Die deutschen Fintyre-Gesellschaften hatten am 06. Februar das osthessische Unternehmen Reifen Krieg in Neuhof-Dorfborn (südlicher Landkreis Fulda) wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Daraufhin erklärte sich das Amtsgericht Frankfurt am Main als zuständig für die Gruppeninsolvenz und bestellte Rechtsanwalt Miguel Grosser als vorläufigen Insolvenzverwalter.
Wie der vom Amtsgericht Frankfurt am Main für die Gruppe bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Miguel Grosser von der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter heute mitteilte, sind bereits erste Insolvenzgeldzahlungen an rund 500 Mitarbeiter erfolgt, die für Januar keine regulären Lohn- und Gehaltszahlungen mehr erhalten hatten. Darüber hinaus stimmte der zwischenzeitlich bestellte Gläubigerausschuss dem Start der Investorensuche zu, mit der ein international führender Transaktionsberater beauftragt wird.
„Diese Struktur macht es derzeit schwierig, den normalen Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Wir prüfen aktuell, wie dies gelingen kann. Wir brauchen dazu vor allem eine Einigung mit den finanzierenden Banken wie auch mit den Lieferanten, die neben aufgelaufenen Forderungen auch Eigentumsvorbehalte geltend machen“, so der vorläufige Insolvenzverwalter zur aktuellen Situation. Da die deutsche Fintyre Gruppe über keine ausreichenden finanziellen Mittel mehr verfügte, unterblieben für rund 500 Mitarbeiter in sieben Gesellschaften die für Januar fälligen Lohn- und Gehaltszahlungen. Für sie konnte nun mit Zustimmung der Agentur für Arbeit in kürzester Zeit die Vorfinanzierung des ihnen zustehenden Insolvenzgeldes bewirkt werden, so dass erste Auszahlungen bereits erfolgt sind.
„Der Ausgang dieses Investorenprozesses ist völlig offen. Erfreulich ist, dass sich bereits erste Interessenten gemeldet haben. Wir werden jedoch alle Optionen prüfen, um am Ende einschließlich der Arbeitsplätze so viel wie irgend möglich zu erhalten“, so Miguel Grosser. (nb/pm) +++